Samstag, 4. Juni 2011

Prokrastination. Oder: Die Urlaubs-Leseliste





















Kennt ihr das: Je mehr man für die Arbeit oder die Uni zu tun hat, desto attraktiver werden alle anderen Tätigkeiten, die ansonsten nur mässig interessant, total langweilig oder absolut nervtötend sind. Wie staubsaugen beispielsweise oder Unkraut zupfen oder bügeln, ach, und das Gefrierfach wollte ich schon lange mal abtauen und die Küchenschränkchen sollten auch mal herausgeputzt werden, und und und....

Prokrastination nennt sich dieses Aufschiebeverhalten, und ich bin darin ganz gross. Diese Woche zum Beispiel habe ich eine Leseliste für meine zwei noch bevorstehenden Urlaube in diesem Jahr erstellt, obwohl ich eigentlich an meiner Masterarbeit schreiben wollte. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, bin ich auch noch sogleich losgezogen und habe mir ein paar der aufgelisteten Bücher gekauft. Schande über mich...


Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich auch gerne in Bücherläden schmökere, wenn ich nicht gerade prokrastiniere (ob es wohl im Sinne des Erfinders ist, dass sich dieses Wort so obszön anhört?). Und ausserdem ist die Leseliste auch wichtig, denn ohne Buch überlebe ich im Urlaub nicht lange...und der ist ja auch schon in ein paar Wochen...höchste Zeit also...und überhaupt...ähem...

Nun gut, lange Rede kurzer Sinn, ich habe beschlossen, meine Liste mit euch zu teilen. Vielleicht fühlt sich ja der eine oder andere davon zum Lesen inspiriert oder, noch besser, fügt meiner Liste noch einige lesenswerte Tipps hinzu...so bekommt die Prokrastination noch einen sinnvollen Anstrich (...oh du süsser Selbstbetrug)!


1) Martin Suter: Der Koch
Suter ist ja zurzeit der wohl bekannteste Autor der Schweiz. Nur unheimlich, dass er mittlerweile jedes halbe Jahr gefühlt ein neues Buch herausbringt. Man kommt ja gar nicht mehr hinterher!

2) Henning Mankell: Die italienischen Schuhe
Ich bin immer noch nicht darüber hinweg, dass Kommissar Wallander nun für alle Zeiten in der Demenz verschwinden soll. Und muss mich mit einem anderen Buch von Henning Mankell über diese Tragödie hinwegtrösten.  

3) Anna Staiger Eichenberger, Annette Gröbly: tibits at home
Tibits klingt toll. Nach stibitzen irgendwie, und nach Tibet und nach "ich-weiss-auch-nicht-genau-aber-irgendwie-super"...in Tat und Wahrheit allerdings kommt der Name vom englischen Wort "tidbits", was so viel heisst wie Leckerbissen...und nachdem uns die vegetarische Fast-Food-Restaurantkette nun schon seit zehn Jahren mit eben solchen verwöhnt, ist es nur recht, dass wir auch endlich ein paar der Rezepte zu Hause nachkochen können!

 
4) Nele Neuhaus: Wer Wind sät
Mal sehen, ob das Buch auch Sturm erntet...

5) Sara Gruen: Wasser für die Elefanten
Ja, ich weiss, dass dieser Film gerade im Kino läuft. Und ja, ich weiss auch, dass dort der sagenhafte Christoph Waltz mitspielt, der Mann, der die Inglourious Basterds erst so richtig sehenswert gemacht hat. Aber leider spielt da auch ein anderer mit, einer, der normalerweise mit bleichem Gesicht und blutunterlaufenen Augen durch die Nacht flattert. Und ich weigere mich aufs Entschiedenste, mir einen Film anzusehen, in dem Robert "The Vampire" Pattinson eine Hauptrolle spielt. Da halte ich mich lieber ans Original - ist meistens sowieso besser als die Verfilmung...

6) Rita Falk: Dampfnudelblues
Ha, ein Buch mit solch einem Namen muss man doch einfach lesen! Ob es hält, was der Titel verspricht?

7) Charles Dickens: Oliver Twist
Dieses Buch habe ich vor Jahren einmal zum Geburtstag geschenkt bekommen, und damit meine ich wirklich vor Jahren. Mal ehrlich, wer versteht mit 12 schon Dickens? Ich jedenfalls nicht - Zeit für einen neuen Versuch!

8) Ōe Kenzaburō: Tagame. Berlin-Tokyo
Ōe ist anstrengend zu lesen. Eine Herausforderung. Ein Achttausender unter den Autoren. Aber was will man von einem Nobelpreisträger auch anderes erwarten? 

9) Birgit Vanderbeke: Das Muschelessen
Dieses Buch musste ich in der Schule lesen und kann mich nur noch erinnern, dass es mir neben Goethes "Iphigenie auf Tauris", Fontanes "Effi Briest" und Hauptmanns "Die Weber" ziemlich lesenswert erschien.


10) Simon Beckett: Kalte Asche
Maaaannn, ich liebe Krimis. Und ich hasse es, in eine Krimireihe mit dem neusten Buch zuerst zu starten. So geschehen bei Simon Beckett's Hunter-Romanen: Erst Teil 3, dann Teil 1, jetzt endlich Teil 2!

1 Kommentar:

Styleseeking Zurich hat gesagt…

hahaha trotz em vampir hani dä film no easy gfunde für en mädels abig! schöni ufnahme uf jede fall und das macht en scho sehenswert... im verglich zu the tree of life woni mer nid hett sölle atue gester!

kussi

Nesli