Mittwoch, 27. Februar 2013

Frischkäse-Pistazien-Bällchen






















Ich bin ein Fan von Häppchen - bin ich irgendwo eingeladen, esse ich oft so viele davon, dass ich danach keinen Platz mehr habe für den Hauptgang. Häppchenfalle nennt sich das. Sehr trickreich und gut getarnt versteckt sie sich im Unterholz der Salzstängeli, im Dickicht der Schnittchen oder im Salatgebüsch (manchmal tritt sie auch unter der Bezeichnung Beilagenfalle auf, was mich aber nicht vom Reintappen abhält).

Wenn ich selber Gäste habe, probiere ich deshalb auch gerne mal neue Sachen aus, die man gut zum Apéro reichen kann. Frischkäsebällchen sind für diesen Fall eine schöne Alternative, hier mit Pistazien und Zitrone, als Variante auch in essbaren Blüten gerollt (klingt komisch, ist aber lecker).

Dazu einfach 200 g Philadelphia mit der abgeriebenen Schale einer halben Zitrone, etwas Salz, Pfeffer und Knoblauchpulver vermengen. Gut 100 g Pistazien klein hacken und danach jeweils Teelöffel voll Frischkäse in die Schale fallen lassen. Weitere Nusssplitter darüber rieseln lassen und zu Kugeln formen.

Kühl servieren und in die Falle tappen.

Samstag, 23. Februar 2013

London Cheesecake






















Oh mein lieber Cheesecake, wie sehr ich dich doch mag! Egal, ob mit Schokolade, Beeren oder Früchten, ob mit Vollkorn oder Nüssen - du bist und bleibst der süsse Held meines Alltags!

Und wer möchte es mir auch verdenken? Die Kombination aus knusprig und weich ist einfach unschlagbar, die samtig-zarte Frischkäsemasse schlicht zum Reinlegen. Ein Happen voller Glück am Samstagnachmittag.

































Tatsächlich bin ich seit einigen Jahren ständig auf der Suche nach neuen Cheesecake-Rezepten. Und dank Tibits bin ich nun um ein Exemplar reicher - genauer gesagt um eines für London Cheesecake mit Baumnüssen und Vanille.

Ich habe zusätzlich noch etwas Schokolade untergemischt und den Blanc Battu durch Philadelphia ersetzt, weil dieser noch im Kühlschrank lag und verbraucht werden wollte. Ausserdem habe ich Sonnenblumenöl statt Rapsöl verwendet, aber ansonsten ist das Rezept ziemlich originalgetreu.






















Zuerst war ich etwas skeptisch wegen der totalen Abwesenheit von Mehl; entsprechend flüssig war auch die Teigmasse. Doch das Endresultat war absolut perfekt: Nicht zu süss, mit dezenter Vanillenote und nussig-knackigem Boden.

Ich wünsche euch ein wunderschönes Restwochenende!


Rezept:
100 g Vollkornbiskuits
3 EL Baumnüsse
5 EL Sonnenblumenöl
110 g Rohrzucker

100 g Naturejoghurt
80 g Crème fraiche
200 g Philadelphia
1 Vanilleschote
2 Eier
1 EL Maizena
70 ml Vollmilch

50 g dunkle Schokolade
1 EL Puderzucker

1.) Die Biskuits und die Baumnüsse im Mörser zerstossen, bis alles fein gemahlen ist. Mit dem Öl und dem Zucker mischen und dann auf dem Boden einer Gratin-Form verteilen. Gut festdrücken.

2.) Die Vanilleschote auskratzen und das Mark mit den restlichen Zutaten in einer Schüssel zu einem glatten Teig vermengen. Über dem Biskuitboden verteilen.

3.) Die Schokolade mit dem Puderzucker und etwas Wasser schmelzen. Wellenartig in der Gratinform verteilen oder mit einer Gabel Muster formen. Anschliessend backen, etwa 25 bis 30 Minuten bei 180 Grad.

Montag, 18. Februar 2013

App Love: Tibits

Im Sommer 2011 stand das damals neu erschienene Kochbuch von Tibits ganz oben auf meiner Urlaubs-Leseliste. Schliesslich gehört das gleichnamige Restaurant in Zürich schon seit Jahren zu den wichtigsten Adressen für vegetarisches Essen, und ich war ungemein gespannt, wie sich die Rezepte dazu machen würden.

Enttäuscht wurden meine Erwartungen jedenfalls nicht. Das Buch ist aufgeteilt in vier Kapitel, die den verschiedenen Jahreszeiten entsprechen und die wunderschön in den typischen Farben und Designs gestaltet sind - leicht und luftig im Frühling, erdig und warm im Herbst.

(Hier gibt's ein kleines Probiererli für alle, die das Buch nicht kennen.)


Seit einiger Zeit habe ich nun auch die App zum Buch; sie wurde ursprünglich für das iPhone konzipiert, läuft aber auch auf dem iPad. Im Gegensatz zum Buch sind die Rezepte hier nicht nach Jahreszeit geordnet, sondern in verschiedene Gänge - von der Suppe bis hin zum Getränk - aufgeteilt.

Neben den Rezepten selbst, die Traditionelles wie Gemüse-Quiche genauso umfassen wie Exotisches in Form von Goa Curry oder Apfel-Ingwer-Salat mit Tofu, gefällt mir die einfache und logische Handhabung der App. Klickt man ein Rezept an, öffnet sich zunächst eine Übersicht mit Informationen zum Gericht, zur Zubereitungszeit und zu den Inhaltsstoffen. So sieht man beispielsweise auf einen Blick, welche Gerichte vegan oder besonders scharf sind oder welche Gluten enthalten.

Auf weiteren "Registerkarten" findet man schliesslich die Zutatenliste und die Anleitung zum Nachkochen, Schritt für Schritt.


Weniger gut gefällt mir, dass die App keine zusätzlichen Rezepte enthält - alles, was sie bietet, steht auch schon im Buch. Ich denke also, dass die App hauptsächlich den Zweck hat, die Leute zum Kauf des umfassenderen Buches anzuregen - welches ich ja schon habe.

Trotzdem ist es natürlich praktisch, einen Teil der Rezepte immer in der Tasche zu haben und darin zu stöbern, wenn man auf dem Heimweg im Zug sitzt und überlegt, was man denn nun zum Abendessen kochen könnte. Gute Sache!

(Eine rundum gute Sache war auch der London Cheesecake, den ich aus der App nachgebacken habe. Dazu bald mehr!)


Tibits Lieblingsrezepte

Kompatibel mit: iPhone, iPod touch und iPad. Erfordert iOS 4.0 oder neuer.
Kosten: 2 Franken
Bewertung (max. 5): @@@@
Sonstiges: Das Buch ist ausführlicher und bietet mehr Rezepte. Die App ist ein Auszug daraus.

Samstag, 16. Februar 2013

Chorizo Puffs






















Hatte ich schon erwähnt, wie toll ich die App von Food52 finde? Ach ja, stimmt, und zwar lang und breit in diesem Post. Aber egal, schliesslich hatte ich da noch keine Gelegenheit gehabt, eines der Rezepte auszuprobieren. Das habe ich jetzt nachgeholt, und zwar mit diesen Chorizo Puffs.

Im ursprünglichen Rezept wird Manchego statt Gruyère verwendet. Da ich aber sehr heikel bin bei Käse (bei allem, was stärker riecht als Parmesan, dreht es mir den Magen um), habe ich von diesem mir unbekannten Schafskäse Abstand genommen.






















Das Problem mit den Cups habe ich mit einem Joghurtbecher von 250 ml gelöst (danke an dieser Stelle an Katharina, die mir diesen Tipp gegeben hat). Wenn man's genau nimmt, entspricht ein Cup zwar eher 235 ml, aber es ging trotzdem recht gut auf.

Insgesamt fand ich die Puffs sehr lecker, vor allem mit der abschliessenden Würze von Paprika und Meersalz. Allerdings fand ich das Gebäck etwas sehr "eierig", fast schon wie ein Omelett.  Ich überlege daher, mal eine Version mit weniger Eiern zu versuchen. Sollte es gelingen, werde ich das hier notieren.


Rezept:
3/4 Cups Chorizo
1/2 Cups Gruyère
2 Frühlingszwiebeln
1 Cup Wasser
1/4 TL Salz
100 g Butter
1 Cup Mehl
4 Eier

Paprikapulver, Salz

1.) Chorizo und Gruyère würfeln, die Zwiebeln hacken und alles zusammen in einer Schüssel vermengen.

2.) Das Wasser in einem Topf erhitzen, das Salz und die Butter zugeben und so lange köcheln lassen, bis Letztere geschmolzen ist. Vom Herd nehmen und das Mehl einrühren, so dass ein gleichmässiger Teig entsteht.

3.) Nach und nach die Eier zufügen und mit dem Mixer einrühren, danach für fünf Minuten weitermixen. Die Wurst-Käse-Mischung zugeben und gut untermischen.

4.) Mit einem Esslöffel (laut App Spritzbeutel, aber das funktioniert natürlich nur, wenn keine grösseren Stückchen in der Masse sind) kleine Teighäufchen auf ein mit Papier ausgelegtes Blech geben. Anschliessend backen bei 190 Grad für ca. 20 bis 25 Minuten.

5.) Die Puffs aus dem Ofen nehmen und gleich im Anschluss mit Paprika und etwas Meersalz bestreuen. Warm servieren.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Himbeer-Martini-Bowle

Vor Kurzem habe ich meinen 27. Geburtstag gefeiert. Es war ein irgendwie irritierendes Erlebnis, denn wo ich früher nur Glückwünsche erhalten habe, wurden mir heuer auch einige gut gemeinte Ratschläge und aufmunternde (bis anhin war ich eigentlich nicht frustriert, danke) Worte mit auf den Weg gegeben. So zum Beispiel:

 "Jetzt kommen die wirklich entscheidenden Jahre..."
(bedeutungsvolle Pause, bedächtiges Kopfnicken)

Oder:

"Weisst du, in dem Alter wird auch vieles besser. Wenn die Jugend erst mal vorbei ist, steht man einfach viel fester im Leben."
(wie, meine Jugend ist vorbei?!)

Oder:

"In den nächsten Jahren wirst du vieles für dich klären müssen: Willst du Kinder? Willst du einmal heiraten? Welche Anti-Falten-Crème willst du benutzen?"
(Schultertätscheln, dramatisch hochgezogene Augenbrauen)

Okay, das mit der Anti-Falten-Crème hat zwar niemand wirklich gesagt, aber es klang unterschwellig mit in den zahlreichen "Schon 27 Jahre alt?!"'s und "Wow, wie die Zeit vergeht"'s, die mir da unheilvoll um den Kopf gehauen wurden.

Mal ernsthaft: Ist unsere Gesellschaft immer noch so verstockt, dass man von einer Frau erwartet, dass sie mit 27 Jahren schon ihr ganzes Leben auf die Reihe gekriegt hat oder zumindest den Plan hat, wie das zu tun sei? Studium abgeschlossen, super Job, toller Mann und zwei Kinder? Fit und durchtrainiert wenn möglich auch noch?

Ich will ja gar nicht bestreiten, dass ich in den letzten Jahren nicht etwas klüger, reifer und vernünftiger geworden bin. Und natürlich denke ich auch hin und wieder über die Zukunft nach und frage mich, wie das in den nächsten Jahren so werden soll. Aber dann muss ich feststellen, dass ich schlicht keinen Plan habe und dass ich das eigentlich auch ganz gut so finde. Es kommt, wie es eben kommt, oder anders gesagt: Das Leben ist das, was passiert, während man Pläne schmiedet.

In der Zwischenzeit habe ich weder Lust meinem potenziell zukünftigen Ehemann entgegen zu schmachten noch mich zu fragen, wie das meinem Alter angemessene Verhalten aussieht. Ich stosse lieber an; auf schöne Abende, auf tolle Männer und gute Freunde. Und auf viele spannende Jahre, die da noch kommen werden.

Prost!


Rezept für Himbeer-Martini-Bowle:

150 g Himbeeren
1 Zitrone
3 dl Cranberrysaft
3 dl Martini Bianco
6 dl Sekt

1.) Die Zitrone auspressen und mit Himbeeren, Cranberrysaft und Martini in einen grossen Krug geben. Ein paar Stunden einziehen lassen.

2.) Kurz vor dem Gelage den Sekt dazugeben und servieren.

Freitag, 1. Februar 2013

Taglierini al Limone

Schon wieder ein Pastarezept, werden sich einige von euch denken. Ja, muss ich dann leider antworten, schon wieder! Ich kann einfach nicht anders!

Lange Zeit war es mir gelungen, meine Pasta-Obsession vor der Blogwelt geheim zu halten, und meine Sucht nur im Geheimen auszuleben. Und eine Sucht ist es tatsächlich, ich kann nämlich nicht mal zwei pastafreie Urlaubswochen überstehen, ohne davon Entzugserscheinungen zu bekommen. Obwohl ich doch sonst gar nicht zu den Schnitzeltouristen gehöre, die auf Reisen nur nach dem Essen aus der Heimat lechzen.

Was nun die Zunahme an Rezepten hier im Blog angeht, so rede ich mir das mit einer halbwegs logischen Erklärung schön. Seit ich nämlich so richtig im Berufsleben stehe (ich dumme Nuss hatte mich als Studentin noch drauf gefreut, da haben wir jetzt den Salat), komme ich natürlich seltener zum Kochen - so weit klar, oder?

Während es nun aber vorher schon drei Mal die Woche Nudeln gab, da will ich nichts beschönigen, ist der Spielraum für andere Rezepte durch die Arbeit hingegen massiv kleiner geworden. Wenn ich also nicht hin und wieder eins dieser Pasta-Rezepte verblogge, komme ich arg in Bedrängnis, weil auf dem Blog dann einfach gar nichts mehr geht.

Ihr seht also, eigentlich ist das alles nur zu eurem Besten!






















Rezept:

300 g Taglierini
1 Knoblauchzehe
2 EL Crème fraîche
1 dl Sahne
Saft und Abrieb einer halben Zitrone
1 TL Parmesan
1 Bund Basilikum
Salz und Pfeffer

Olivenöl

1.) Die Taglierini nach Packungsanleitung kochen. Da sie eine kurze Garzeit haben, kann man ungefähr gleichzeitig mit dem Zubereiten der Sauce beginnen.

2.) Die Knoblauchzehe auspressen und in wenig Olivenöl kurz dünsten. Die Crème fraîche einrühren, dann die Sahne und den Parmesan zugeben.

3.) Die Zitrone waschen und abtrocknen. Halbieren und den Saft sowie den Abrieb der einen Hälfte zur Sauce geben. Zum Schluss den Basilikum waschen und in schmale Streifchen schneiden. Untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

4.) Die Sauce direkt in der Pfanne unter die Taglierini mischen und anschliessend servieren.