Donnerstag, 21. April 2011

Penne mit wildem Spargel





















Bei schönstem Wetter habe ich am Dienstag den Gemüse- und Obstmarkt auf dem Zürcher Bürkliplatz besucht. Und nicht schlecht gestaunt, als ich dort über eine Auslage von frischem, wilden Spargel gestolpert bin - wollte ich schon immer mal probieren, habe ich aber bisher nirgendwo gefunden!

In der Schweiz gilt wilder Spargel ja schon beinahe als Delikatesse, was wahrscheinlich daran liegt, dass man ihn hierzulande nicht anpflanzen kann; wilder Spargel wächst in Europa nur im Mittelmeerraum, beispielsweise in Süditalien oder in Kroatien. Dort allerdings gedeiht er ziemlich fröhlich vor sich hin, auf Wiesen, an Berghängen oder ganz unglamourös am Strassenrand.



























Meine Mutter hat mir einmal erzählt, wie ihr Vater im Sizilien des Zweiten Weltkrieges in die Berge klettern musste, um wilden Spargel zu pflücken, weil es sonst nichts mehr gab, was man auf die Pasta hätte tun können. Zahlreiche Familien waren in den Norden des Landes geflüchtet, die Männer, die normalerweise in der Landwirtschaft arbeiteten, waren zum Wehrdienst eingezogen worden und die zurückgebliebenen Frauen und Kinder konnten die Felder nicht alleine bearbeiten. Für mich erscheint diese "Delikatesse" damit gleich ein wenig in einem anderen Licht...

Nichtsdestotrotz, und das muss hier einmal deutlich gesagt werden, ist dieses Gemüse ein wahrer Gaumenschmaus. Kräftiger als der "normale" Spargel vom Geschmack her, allerdings auch etwas bitterer, was sich mit etwas Zucker aber leicht beheben lässt.





















Für die Verarbeitung des Spargels habe ich mich für ein ganz einfaches Rezept entschieden, eine Art Erweiterung des traditionellen "Aglio, Olio e Pepperoncino". Ich finde diese Variante ganz köstlich, weil sie alleine vom Geschmack der einzelnen Zutaten lebt und diese nicht von aufwändiger Würze überdeckt werden.

Rezept:
500 g Penne Rigate
500 g wilder Spargel
2-3 Knoblauchzehen
1 TL getrocknete Chilliflocken
1,5 EL frische Petersilie
1 EL frischer Thymian
3 Lorbeerblätter
1 kl. Glas Martini Bianco
1,5 EL Zucker
1 EL Bouillon
Olivenöl

1.) Knoblauchzehen schälen, Petersilie und Thymian kleinhacken und beiseite stellen. Die unteren Enden des Spargels abschneiden - wo die Stängel dennoch etwas "hölzern" wirken, zusätzlich die oberste Schicht abschälen. Danach in etwa 3 cm lange Stücke schneiden, in ein Sieb geben und unter laufendem Wasser waschen.

2.) Das Wasser für die Penne aufsetzen und die Nudeln nach Packungsanleitung kochen. Etwas Olivenöl in eine Pfanne geben, die abgetropften Spargelstücke dazu geben und während 5 Minuten gleichmässig anbraten.

3.) Knoblauchzehe auspressen und zusammen mit Thymian, Petersilie und Chilliflocken zu den Spargeln geben. Kurz anschwitzen und mit einem kleinen Glas Martini Bianco ablöschen. Danach die Hitze runterdrehen, den Zucker, die Bouillon und die Lorbeerblätter dazu geben und auf geringer Stufe einkochen lassen, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist.

4.) Spargeln unter die Penne mischen, nochmals ordentlich Olivenöl dazugeben und servieren.

3 Kommentare:

leyla hat gesagt…

hört sich super an! muss ich bald nachkochen :)

lamiacucina hat gesagt…

Hast Du die Spargeln in der Blumenvase frisch gehalten ?

Bestsmellers hat gesagt…

Ganz einfach in den Kühlschrank gepackt und möglichst schnell weiterverwendet...;-)