Samstag, 2. Juni 2012

Von trocknem Fisch und feinen Törtchen

Das Essen in Lissabon ... was soll ich dazu sagen? Vielleicht nur so viel: Die Küche ist jetzt nicht unbedingt der Grund, warum man nach Portugal reisen sollte, zumindest, wenn man nicht eine unstillbare Schwäche für Stockfisch hegt. Diese bacalhau genannte Spezialität gibt es dort nämlich an jeder Strassenecke und in jedem Restaurant, zusammen mit ein paar anderen gegrillten Fischen, die dann jeweils mit Reis oder Kartoffeln oder auch mit beidem serviert werden.

Das ist aber auch schon wieder alles. Zugegeben, wir haben nur einmal einen Abstecher in die portugiesische Küche gewagt und vielleicht hatten wir auch einfach Pech. Aber entscheidet selbst:













Ein zähes Rindssteak ersäuft in einer pampigen Senfsauce, in der ein Haufen kalte und labbrige Pommes schwamm. Ein Experiment, das ich bitte nicht wiederholen möchte, weshalb ich mich jetzt auch ganz schnell den schönen Dingen des Lebens zuwende: Den Süssigkeiten.

Hier scheinen die Portugiesen alles richtig zu machen, was sie bei den Hauptgängen verpatzen. Von der perfekten Crème Brulée über den Cheesecake mit frischer Himbeersauce bis hin zu den bekannten und noch ofenwarmen Pastéis de Belém, ohne die probiert zu haben man nicht aus Lissabon abreisen darf.































Diese kleinen Puddingtörtchen bestehen aus Blätterteig sowie einer Crème aus Eigelb, Zucker und Sahne und werden vor dem Essen noch mit Zimt und Puderzucker bestäubt - was wir leider vergessen haben, Schande über uns!

Am sympathischsten finde ich allerdings, dass man diese süsse Leckerei auch ohne falsche Scham zum Frühstück essen darf - und wer so was schon am Morgen serviert, hat bei mir sowieso schon gewonnen!





















Letzte und für mich liebste Entdeckung in diesem Urlaub war allerdings das Sushi-Restaurant Assuka in den Avenidas Novas. Etwas schwer zu finden, weil in einer Seitenstrasse, in die man sich freiwillig nicht unbedingt verirren würde, aber absolut einen Abstecher wert. Superfreundliche Bedienung (geht in Lissabon auch anders), stylisches und trotzdem gemütliches Ambiente und vor allem tolle Sushi - von den klassischen Maki mit Thunfisch über die California Rolls bis hin zu Temaki-Sushi, die aussehen wie kleine kegelförmige Tütchen.




















Insgesamt würde ich Lissabon also ungefähr 3 von 5 Essensternchen verteilen. Wenn man sich vorher gut informiert und gezielt Restaurants ansteuert, die einem empfohlen wurden, kann mach echt gut essen. Einfach auf gut Glück irgendwo reinsitzen - was in Sizilien zum Beispiel hervorragend klappt - geht hier tendenziell in die Hose.

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