Mittwoch, 7. August 2013

Petri Heil!












































Ich gebe zu, ich habe mich geirrt. Ich habe nämlich einem Freund gegenüber behauptet, fischen sei langweilig, und mich über die Vorstellung lustig gemacht, ihn in Khakiweste und Holzfällerhemd und mit Ködern an der Mütze am Teich sitzen zu sehen. Natürlich trägt er keine Köder an der Mütze, und natürlich ist Fischen auch nicht langweilig, zumindest nicht am Forellenteich, wo man alle paar Minuten etwas fängt, oder in der freien Wildbahn, wo man sich die Wartezeit mit ordentlich Bier versüssen kann.

Nun gut, ich kann ja zu meinen Fehlern stehen, jetzt wo ich es selber ausprobiert habe. Zwar waren wir "nur" am Forellenteich, was unter "echten" Fischern verpönt ist, wie ich mir sagen liess. Aber mir ist das ja wurscht, und ausserdem bin ich Anfängerin.





















Als solche habe ich es auch nicht über mich gebracht, die Maden auf den Haken zu spiessen - das Einzige, was mich an der Sache so richtig anekelt. Aber ausgenommen habe ich die Fische selber, immerhin. Insgesamt haben wir fünf  Regenbogenforellen und eine Bachforelle gefangen, wobei letztere so riesig war, dass dem Betreiber des Fischteiches fast die Tränen kamen.

Bedenkt man dann noch, dass die tote Bachforelle beim Wasserschöpfen zurück in den Teich fiel und heldenhaft mit einem Sprung ins kühle Nass gerettet werden musste, wird klar, dass dieses Exemplar direkt als erstes auf dem Grill landen musste.

Diese Methode bietet sich im Übrigen an, weil ganze Forellen selten in die Pfanne passen und auf dem Grill leicht und ohne grossen Aufwand zubereitet werden können. Als Portion hat uns der Betreiber pro Person 350 Gramm Fisch empfohlen, was in etwa der grossen Bachforelle (800 Gramm) oder zwei mittleren Regenbogenforellen entsprach.






















Das weitere Rezept ist schnell erklärt: Die ausgenommenen Fische werden eine Viertelstunde vor dem Grillen von innen und aussen mit Zitronensaft beträufelt. In der Zwischenzeit hackt man eine grosse Zwiebel und Kräuter nach Geschmack - zum Beispiel Petersilie, Dill, Thymian, Zitronenbasilikum und/oder Salbei. Danach werden die Fische - wiederum von innen und aussen - gesalzen sowie mit etwas Knoblauchpulver besprenkelt und schliesslich mit der Kräutermischung gefüllt.

Im Anschluss werden die Forellen doppelt in Alufolie eingewickelt und während 20 Minuten bei mittlerer Glut gegrillt. Uns wurde empfohlen, die Fische nicht zu wenden, da sonst der Saft herauslaufe. Erst waren wir etwas skeptisch, ob die Forellen dann auch gleichmässig gar werden, doch durch die Folie wurde die Hitze schön drinnen gehalten und verteilt. Ausserdem bleibt die Haut beim Öffnen direkt daran kleben, so dass man sich diesen Arbeitsschritt sparen kann. Danach muss man nur noch das Fleisch von den Gräten zupfen und geniessen.

Dazu gab's die weltbesten Bratkartoffeln nach einem französischen Rezept. Das verrate ich dann, wenn ich nächste Woche aus meinem Kurzurlaub zurück komme - habt eine gute Zeit!

Keine Kommentare: