Samstag, 29. Dezember 2012

Zwei




























Kurz nachdem ich meinen Blog begonnen habe, erzählte ich euch hier, dass ich gerade Patentante geworden war. Kaum zu glauben, dass die Babys - sowohl der Blog als auch das Patenkind selbst - nun schon zwei Jahre alt sind.
 
An Kindern sieht man jeweils, wie schnell die Zeit vergeht, und das bringt mich immer ein wenig zum Nachdenken. Nachdem mich letztes Jahr um diese Zeit eine grössere Sinnkrise erfasste, die sich bis weit in den Sommer erstreckte, weiss ich heute, dass ich den Blog definitiv weiterführen möchte.
 
Aus dem Sollen, weil noch so viel anderes drückt, ist wieder ein Dürfen und vor allem ein Wollen geworden. Und ich hoffe, dass das auch im nächsten, in meinem dritten Blogjahr, so bleibt.
 
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch, eine rauschende Silvesternacht und wenn möglich einen nicht allzu verkaterten Neujahrstag. Wenn ihr wollt, sehen wir uns auch 2013 hier wieder. Ich würde mich freuen.
 
 
Eure Vanessa
 

Sonntag, 23. Dezember 2012

Rot-Weiss

Rot und Weiss gehören zu Weihnachten. Genau wie Süsse in allen möglichen Formen. Geniesst es, lasst eure Sinne berieseln von Farben, Düften, Geschmäckern. Ich wünsche euch frohe und besinnliche Tage!
 

Rezept für heisse weisse Schokolade:
2,5 dl Milch
1 Vanilleschote
2 Reihen weisse Schokolade
 
Schlagsahne und Zimt zum Verzieren
 
1.) Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden, das Mark heraus schaben und zusammen mit der Milch in einem Topf aufkochen.
 
2.) Vom Herd nehmen und die Schokolade portionenweise dazu geben. Unter ständigem Rühren schmelzen und in eine schale geben. Mit etwas Schlagsahne und Zimt verzieren und geniessen.

Samstag, 15. Dezember 2012

App Love: Food52

Kinners, ich bin verliebt!

Verliebt in eine App, und das obwohl ich ansonsten gar nicht zu den App-Jüngern gehöre. Ein Smartphone besitze ich nämlich gar nicht, und das bisher aus einer ganz bewussten Entscheidung heraus. Allerdings habe ich (berufsbedingt) ein iPad und habe da letztens (ebenfalls berufsbedingt) einige Apps getestet...


...und bin dabei auf dieses Goldstück getroffen: Food52 - Holiday Recipes & Party Planning Guide. Ich habe keine Ahnung, wann dieses digitale Kochbuch der beiden New York Times-Autorinnen Amanda Hesser und Merrill Stubbs herausgekommen ist, und vielleicht ist es für euch ja auch schon ein alter Hut. Aber wie gesagt, ich bin verliebt, und da kann man ja bekanntlich keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer nehmen.

Wie es der Name schon sagt, geht es in dieser App um Festtagsrezepte. Klar, dass Winterliches und Weihnachtliches da einen grossen Platz einnimmt - zum Beispiel in Form von Eggnog, gebackenem Truthahn oder White Chocolate Snowflakes. Es gibt aber auch allgemeinere Rezepte für andere Anlässe, zum Beispiel Partybretzel, Pfirsich-Tarte oder gerösteten Feta mit Honig.


Die App ist sehr ästhetisch gemacht und logisch aufgebaut: Nach einer Einleitung inklusive Video folgen die Rezepte in ungefähr der Form, wie sie auch in einem Festtagsmenü auftauchen würden.

Ausserdem beinhaltet die App einige sehr nützliche Tipps und Anleitungen für gestresste Gastgeberinnen und Gastgeber. Zum Beispiel: Es ist die Nacht vor dem grossen Besuch und der Kuchenteig will nicht aufgehen. Oder: Wie bricht man das Eis, wenn die Gäste erst mal da sind? "Drink all the sangria", könnte eine Antwort lauten...

Alles in allem frage ich mich, warum ich die Möglichkeit der Koch- und Food-Apps bisher nicht genutzt habe - zumal es wirklich sehr entspannt ist, Rezepte auf dem iPad zu lesen.

Aus diesem Grund habe ich beschlossen, daraus eine kleine Serie zu machen: Wann immer ich eine gute App entdecke, werde ich sie hier vorstellen und bewerten. Vorschläge nehme ich natürlich gerne entgegen.


Food52 - Holiday Recipes & Party Planning Guide

Kompatibel mit: iPhone, iPod touch und iPad. Erfordert iOS 5.0 oder neuer.
Kosten: 3 Franken
Bewertung (max. 5): @@@@ 1/2
Sonstiges: Der einzige Nachteil der App ist, dass sie mit amerikanischen Masseinheiten auskommt. Man braucht also einige Übung im Umrechnen von cups, pounds und pints.

Link in den App Store

Dienstag, 11. Dezember 2012

Einheizen






















Phu, ist das vielleicht ein Wetter im Moment! Erst fast 15 Zentimeter Neuschnee, dann Wind und noch mehr Schnee - Schnee, der dann aufgetaut ist, um in der gleichen Nacht wieder zu gefrieren, um dann wieder mit Schnee und zum Schluss nochmals mit ein bisschen Schneeregen bedeckt zu werden. Pfui.

In solchen Zeiten muss ich immer zu ganz deftigem und/oder scharfem Essen greifen, um die Lebensgeister wenigstens ein bisschen wach zu kitzeln. Irgendwas mit Kartoffeln und dicker Bratensauce oder Wurst. Oder eben Curry, am besten so scharf, dass einem danach die Ohren wackeln.

So geschehen bei diesem indisch inspirierten Linsen-Curry. Obwohl es natürlich davon abhängt, welche Chillischoten und wie viel davon ihr verwendet. So oder so ein guter Kontrast zu den weihnachtlichen Süssigkeiten, die einem momentan auf Schritt und Tritt begegnen.

Rezept für scharfes Linsen-Curry:

3 grosse Tomaten
1 Zwiebel
2 Chillischoten (die kleinen Scharfen)
1 Knoblauchzehe
1,5 TL Senfsamen
1 TL Cumin
1 TL Garam Masala
1 TL gemahlener Koriander
1,5 TL Kurkuma
2 Tassen rote Linsen
5 Tassen Wasser
1 EL Tomatenmark

Einen kräftigen Schuss Kokoscrème
Salz und schwarzer Pfeffer zum Abschmecken
Öl zum Dünsten

1.) Die Tomaten kurz mit kochendem Wasser überbrühen und anschliessend pellen. Würfeln und zur Seite stellen.

2.) Zwiebel schälen und hacken, Chillischoten der Länge nach halbieren, die Kerne entfernen und klein schneiden. Die Knoblauchzehe schälen und auspressen. Alles zusammen in einem grossen Topf mit ein wenig Öl anschwitzen. Nach und nach die Senfsamen und die Gewürze zugeben und kurz Mitdünsten.

3.) Die Linsen sowie vier Tassen Wasser zugeben, Tomaten und Tomatenmark einrühren und anschliessend einkochen lassen.

4.) Wenn die Flüssigkeit aufgesogen ist, die fünfte Tasse Wasser sowie die Kokosmilch untermischen und alles für ein paar weitere Minuten köcheln lassen. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Basmati-Reis oder Fladenbrot servieren.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Pistazien-Guetzli





















In Sachen Weihnachtsgebäck gehöre ich definitiv nicht zu den Traditionalisten. Bei Mailänderli schläft mir das Gesicht ein, an Brunsli verschlucke ich mich regelmässig und die Glasur von Zimtsternen tut mir an den Zähnen weh.

So kommt es, dass ich mich jedes Jahr auf die Suche nach neuen Guetzli-Rezepten mache. Walnuss-Herzli, Kokos-Gnocchi und Pfeffernüsse habe ich schon durch, aber bis auf die Herzli hat es noch kein Keks ein zweites Mal auf den Gabentisch geschafft. Ob das bei diesen Pistazien-Guetzli anders wird...?



Gut gefällt mir, dass die Pistazien durch das Backen einen schönen, nussigen Geschmack entfalten - etwas, was ich bei den eher faden Pistazien sonst immer vermisse. Auch die Kombination mit Aprikosenmarmelade - als Abwechslung zum beliebten Johannisbeergelee - finde ich lecker. Jetzt kommt es nur noch drauf an, wie haltbar die Guetzli sind. Oder ob sie schon nach zwei Tagen zu Staub zerfallen und nur noch mit Kaffee geniessbar sind...

Rezept:
150 g warme Butter
100 g Zucker
1 Päckli Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei
250 g Mehl
50 g ungesalzene Pistazien

3 EL Aprikosenmarmelade
1 EL Wasser





















1.) Die Butter in einer Schüssel weich rühren. Zucker, Vanillezucker, Salz und Ei dazu geben und so lange rühren, bis die Masse hell ist.

2.) Das Mehl darüber sieben. Die Pistazien hacken und untermischen, dann alles zu einem Teig verkneten und für ca. 30 Minuten kalt stellen.

3.) Den Teig portionenweise auf etwas Mehl ca. 3 mm dick ausrollen und runde Guetzli ausstechen. Backen bei 200 Grad für 6 bis 7 Minuten und anschliessend auskühlen lassen.

4.) Marmelade und Wasser in einem kleinen Topf mischen und erwärmen. Danach die eine Hälfte der Guetzli damit bestreichen und die anderen darauf setzen. Mit Puderzucker bestäuben und fertig.

(Das Rezept ist im Original von Betty Bossi. Ich habe lediglich Kleinigkeiten abgeändert, insbesondere beim Backen und Kaltstellen.)

Donnerstag, 22. November 2012

Bangers and Mash - reloaded
























Letztens hatte ich mit einer Freundin eine sehr angeregte Diskussion darüber, wie man Bratwürste am besten zubereitet. Sie war der Meinung, man dürfe sie nur auf den Grill legen, Bratwürste in der Pfanne seien ihr ein Graus, überzogen von einer fetten Schicht Bratbutter, igitt igitt, da helfe auch die Zwiebelsauce, die traditionell dazu serviert wird, nichts mehr...

Ich dagegen mag sie genau so am liebsten: Mit einer dicken Sauce, am besten mit Pommes dazu oder mit Kartoffelstock, mein liebstes Hüttenessen, wenn ich dann mal im Skiurlaub bin. Und wenn die Wurst vor Butter glänzt, um so besser (was das wohl über meine Beziehung zu Fett aussagt...?)!

Allerdings finde ich, dass man Bratwürste mit Zwiebelsauce so und so zubereiten kann. Zwischendurch experimentiere ich halt gerne mit Gewürzen und Zutaten und bringe so eigentlich traditionelle Gerichte etwas durcheinander. Der leicht süssliche und mit Zimt gewürzte Kartoffelstock passt aber ganz toll zur Bratensauce und den durch das andünsten ebenfalls leicht süssen Zwiebeln. Bangers and Mash - reloaded!

Rezept

Für die "Bangers":

2 Bratwürste
2 Zwiebeln
1 TL Mehl
0,5 TL Paprikapulver
2 dl Bouillon
2 Lorbeerblätter
3 Zweiglein Thymian
Wenig Majoran
Sahne zum Verfeinern

Butter zum Anbraten
Rotwein zum Ablöschen

1.) Die Zwiebeln in Ringe schneiden und in einer Bratpfanne mit etwas Butter anschwitzen, bis sie glasig werden. Mehl und Paprika dazugeben und kurz mitdünsten.

2.) Mit einem kräftigen Schuss Rotwein ablöschen und unter Rühren kurz einziehen lassen. Die Bouillon, die Lorbeerblätter, den Thymian und wenig Majoran dazu geben und einkochen lassen. Zum Schluss mit etwas Sahne verfeinern.

3.) Kurz bevor die Sauce fertig ist, die Bratwürste in Stücke schneiden und mit wenig Butter in einer separaten Pfanne anbraten. Zur Sauce geben und nochmals für ein bis zwei Minuten köcheln lassen, damit sich das Bratfett mit der Sauce vermischt.


Für den "Mash":

2 grosse Süsskartoffeln
2 grosse Kartoffeln, mehlig kochend
1 Prise Zimt
1-2 Prisen Muskatnuss
1 TL Butter
Schuss Milch

1.) Kartoffel schälen und würfeln, anschliessend in Salzwasser weich kochen.

2.) Das Wasser abgiessen und die Kartoffeln pürieren oder durch das Passe-Vite drehen. Die Gewürze, die Butter und die Milch dazu geben und vermischen, bis der Kartoffelstock schön cremig ist.

Beides zusammen servieren - än Guätä!

Samstag, 17. November 2012

Nachgekocht: Ricotta-Kugeln




















































"Du dumme Nuss!"

Das dachte ich vor ein paar Tagen, als ich aus Versehen meinen letzten Post über mein höchst gelungenes Boeuf Stroganoff einfach so gelöscht hatte. Nein, das stimmt nicht ganz, ich habe eigentlich noch viel Schlimmeres gedacht (schliesslich hatte ich das Rezept nur im Blog eins zu eins aufgeschrieben), aber das möchte ich hier in der Öffentlichkeit nicht wiederholen.

Nur so viel sei gesagt: Aaaaaaargghhh...!

Statt diesem selbst entworfenen Rezept gibt's also ein Nachgekocht: Ricotta-Kugeln, im Original von La Mia Cucina. Dort heissen sie Ricotta-Ravioli und sind ein ganzes Stück feiner und weniger rustikal als meine Exemplare. Der Grund: Ich habe Hartweizengriess verwendet, da ich keinen Hartweizendunst auftreiben konnte. Schmeckt ebenfalls sehr lecker, erinnert aber mehr an Klösschen.

Die Füllung habe ich mit etwas Knoblauchsalz und Paprika angereichert, die gekochten Kugeln mit einem Tomaten-Sahne-Sösschen abgerundet.

Alles in allem ein tolles Rezept - danke dafür!

Sonntag, 4. November 2012

Schoko-Birnen-Scones






















Was hilft besser gegen traurig-kalte Herbstgefühle als den Tag in der warmen Backstube zu verbringen, mit dem Duft von frischem Teig und Zimt in der Nase, während von draussen der Schneeregen gegen das Fenster geweht wird?

Frische Scones mit Schokochips und saftigen Birnenstückchen, dazu ein Glas Chai Latte, versüssten mir die dunklen Stunden nach dem Herbstanfang. Als es plötzlich um sechs Uhr schon stockdunkel wurde und dann auch noch unerwarteterweise der Schnee kam. In eine Wolldecke eingepackt und mit ein paar Kerzen um mich herum, habe ich die Welt einfach mal Welt sein lassen.






















Ein Tag Kurzurlaub in den eigenen vier Wänden...

Rezept:
320 g Mehl
1 EL Backpulver
2 EL Zucker
1 Prise Salz
100 g Butter, kalt
40 g dunkle Schokolade
1 Birne
2 Eier
100 ml Milch

Milch, Zimt und Muskatnuss für die Glasur






















1.) Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben, Zucker und Salz dazu geben und mischen. Die Butter in Flöckchen zugeben und verreiben, bis die Mischung krümelig wird.

2.) Die Schokolade hacken und zugeben. Eier und Milch verquirlen, in die Schüssel giessen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Sollte das Ganze zu klebrig werden, etwas Mehl zufügen.

3.) Die Birne schälen, vierteln und anschliessend die Schnitze in Stücke schneiden. In den Teig kneten.

4.) Den Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 2-3 cm dick ausrollen und mit einem Glas runde Scones ausstechen. Ein wenig Milch mit einer Prise Muskatnuss und zwei Prisen Zimt mischen und die Scones damit bestreichen.

5.) Backen bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen für ca. 15-20 Minuten.

Donnerstag, 1. November 2012

Herbst






















Der Herbst und ich sind keine Freunde und werden es wohl auch nie sein. Zu sehr bin ich Kind des Südens, wenn auch - genau genommen - nur zu einem Viertel. Doch das sizilianische Blut scheint dominant, denn wir können immer und überall...immer und überall frieren. Auch im Sommer bei 20 Grad im Schatten.

Doch wenn der Herbst sich von seiner goldenen Seite zeigt, wie dies noch vor zwei Wochen der Fall war, dann kann sogar ich ein Auge zudrücken und mich im Pulli ans Ufer des Zürichsees legen - zwar mit Schal unter dem Po gegen etwaige Verkühlungen, aber immerhin...


Oder wandern auf der Rigi und einen Blick über den herrlich glitzernden Vierwaldstädtersee werfen, über die eingecremte Nase hinweg, man will ja schliesslich keinen Sonnenbrand - im Oktober! Oder einfach nur Spazieren und mit den Füssen im rostroten Laub scharren, bis es knirscht und krispelt...

Ja, so mag ich das!


Aber leider - leider! - war der goldene Herbst anders als im letzten Jahr heuer nicht von Dauer. Kaum hatte man sich dran gewöhnt, kam wie ein Faustschlag, so fies und unerwartet, der Schnee! Und nicht nur so ein paar Flocken, nein, drei Tage lang schneite es, und obwohl am Anfang nichts liegen blieb, sammelten sich gegen Ende fast sieben Zentimeter auf dem Balkon an. Ein Trauerspiel.

Was hilft gegen die kalte, trübe Stimmung? Heisses, süsses Glück. Ein warmer Backofen. Der Duft nach frischem Teig und geschmolzener Schokolade und ein wenig herber Birne. Mmmm....

Das Rezept gibt's ganz bald, wenn ich aus der Kältestarre erwacht bin!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Motivations-Muffins
































Gruppendynamik. Ein spannendes Phänomen, vor allem, wenn man es in der Arbeitswelt antrifft. Es kann positiv wirken, ein Team beflügeln und motivieren, so dass man sich gegenseitig hochschaukelt und in einen regelrechten Flow-Zustand gerät. Es kann aber auch genau das Gegenteil bewirken - dass man sich nämlich gegenseitig mit schlechter Laune infiziert und plötzlich alle das Gefühl haben, der Einsatz sei doch sowieso für die Katz.

Dann muss man versuchen, die Dynamik mit etwas Gutem zu durchbrechen. Mit etwas Süssem zum Beispiel. Nicht, dass etwas Süsses alleine schon reicht, um die Negativspirale umzupolen, aber es hilft. Vor allem, wenn Schokolade drin ist.

Schokolade hilft immer.

Samstag, 6. Oktober 2012

Süsskartoffelsuppe mit Curry und Datteln






















Es wird unzweifelhaft Herbst. Nicht nur, dass überall um mich herum die Blätter gelb werden und beim leisesten Windstoss von den Bäumen rieseln. Nicht nur, dass ich mittlerweile jeden Morgen mit dem Zug in eine solide Nebelwand pralle, die sich in der Mitte meines Arbeitsweges breit macht, kalt und nass und eklig. Nein, man merkt es auch daran, dass mich wieder die Lust auf Suppe überkommt.

Klar, in der Theorie könnte man Suppe auch im Sommer essen. Bei dreissig Grad und eitel Sonnenschein. Aber im Ernst, das geht doch genau so wenig wie Fondue am Strand oder Suuser im Frühling. Nennt mich altmodisch, aber Suppe gehört für mich ausschliesslich in die kalte Jahreszeit, und immer, wenn ich die erste Suppe koche, weiss ich, dass es Herbst wird.

Es ist eine Art Einstimmungsritual, wenn die Tage anfangen kürzer zu werden und ich am Abend mal wieder frierend nach Hause komme, weil ich mich in einem Anfall von Sommerend-Nostalgie zu dünn angezogen habe. Dann wird der Herd angeworfen, ein grosser Topf bereit gestellt und Suppe gekocht. In diesem Fall eine leicht scharfe Süsskartoffelsuppe mit dem Geschmack von Curry und Kokos sowie einer Einlage aus Datteln.

Ein perfekter Start in den Herbst.

Rezept:

1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 EL gelbes Currypulver
1 EL Kurkuma
1 TL Cumin
0,5 TL Cayenne-Pfeffer
4 grosse Süsskartoffeln
Bouillon 
120 ml Kokosmilch
100 ml Sahne
1 TL Mango-Chutney
ca. 10 Datteln

Öl zum Dünsten

1.) Süsskartoffeln schälen, in Würfel schneiden und zur Seite stellen. Zwiebel schälen und hacken, Knoblauch schälen und auspressen. Beides in einem grossen Topf mit wenig Öl anschwitzen, bis die Zwiebel anfängt, glasig zu werden. Die Gewürze hinzufügen und ebenfalls kurz mitdünsten.

2.) Die Süsskartoffeln in den Topf geben und so viel Bouillon dazu giessen, dass die Stückchen gerade gut bedeckt sind. Etwa 15 bis 20 Minuten kochen lassen, bis die Kartoffeln anfangen zu zerfallen.

3.) Den Inhalt des Topfes pürieren. Kokosmilch und Sahne dazu geben und mit Mango-Chutney abschmecken. Wer will, lässt die Sahne weg und nimmt stattdessen mehr Kokosmilch. Oder umgekehrt - schmeckt beides.

4.) Die Datteln der Länge nach aufschlitzen und den Kern entfernen. Anschliessend kleinschneiden und in die Suppe geben. Für eine weitere Viertelstunde (oder nach Bedarf) köcheln lassen und anschliessend servieren.

Dienstag, 25. September 2012

Roter Reissalat

Ihr habt sicher schon bemerkt, dass ich kein grosser Reisfan bin. Ausnahmen von der Regel "Pasta über alles" mache ich eigentlich nur bei Risotto, Thai-Currys und bei diesem Reissalat. Ein würziger, ganz leicht ins Scharfe gehender Snack, der sich gut am Abend vorher vorbereiten lässt und sich damit auch für ein leichtes Essen unter der Woche eignet.

Rezept:

Für den Salat:
1 grosse Tasse Basmati-Reis
2 Hühnerbrüste
2 EL Tandoori-Paste
2 EL Joghurt
Salz, Knoblauchpulver, Paprika
2 Handvoll Cashewkerne
1 Handvoll Rosinen

Für die Sauce:
1 EL Essig
3 EL Öl
1 EL Tandoori-Paste
Salz, Pfeffer, etwas brauner Zucker

1.) Das Fleisch waschen, trockentupfen und in mundgerechte Würfel schneiden. In einer Schale Tandoori und Joghurt mischen und mit etwas Salz, Knoblauchpulver und Paprika abschmecken. Das Fleisch damit marinieren und einige Stunden oder über Nacht ruhen lassen.

2.) Den Reis spülen, bis das Wasser klar ist und anschliessend ohne Salz in der doppelten Menge Wasser kochen. Etwas auskühlen lassen. Das Fleisch anbraten und ebenfalls auskühlen lassen. Die Cashewkerne ohne Öl leicht rösten.

3.) In der Zwischenzeit die Zutaten für die Sauce mischen, nur wenig Zucker verwenden, um die Säure des Essigs aufzufangen. Reis, Fleisch, Cashews und Rosinen mit der Sauce mischen und am besten noch leicht lauwarm servieren.

Mittwoch, 19. September 2012

Restaurant-Tipp: Fujiya of Japan

Heute gibt es eine Premiere hier im Blog: Einen Restaurant-Tipp! Zwar habe ich schon öfter den einen oder anderen Ort erwähnt, an dem ich gerne esse, doch noch nie habe ich einen ganzen Post einem einzigen Restaurant gewidmet. Doch dieses hier hat es verdient: Im Fujiya of Japan im Hotel Airport bekommt man bestes japanisches Essen nicht weit weg von Zürichs City. 











































Das Restaurant hat für mich eine besondere Bedeutung: Ich habe hier zum ersten Mal an meinem 10. Geburtstag mit meinem Vater gegessen. Nur mein Papa und ich, was alleine schon ein Ereignis war. Die liebevolle Art, wie das Essen zubereitet war, die Dekorationen auf den Tellern und die schönen Lackschalen, in denen die Sushi präsentiert wurden, faszinierten mich schon damals. Mit einem Mal fühlte ich mich in eine andere Welt katapultiert - eine Welt der Erwachsenen, eine Welt der Exotik und des Fernwehs.

Seither hat mich die Faszination für Japan nicht wieder losgelassen und es lässt mein Herz jedes Mal höher schlagen, wenn ich daran denke, dass ich das Land bald zum ersten Mal mit eigenen Augen sehen werde (dazu bei passender Gelegenheit mehr).

Doch zurück zum Fujiya. Das Beste an diesem Restaurant ist, dass man den Köchen direkt bei ihrer Arbeit zuschauen kann. Gemütlich sitzt man in Gruppen von sechs bis zehn Personen um einen Teppanyaki-Table, einen Tisch mit integrierter Koch- beziehungsweise Grillplatte. Die Köche braten Reis, Gemüse, Knoblauchchips, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte darauf an, und das so schnell und geschickt, dass einem beim Zuschauen niemals langweilig wird.

Die Präsentation spielt dabei eine nicht unwichtige Rolle: Es wird darauf geachtet, dass das Essen auf den Tellern schön angerichtet und nicht einfach auf einen Haufen geschmissen wird. Während des Bratens darf nichts unkontrolliert über die Platte spritzen oder schlittern, und wenn es doch einmal passiert, dann entschuldigt sich der Koch höflich für seine "Unachtsamkeit".

Neben der guten "Show" ist das Essen aber auch einfach lecker. Die Sashimi sind frisch und zart, die Hauptgerichte meist einfach gehalten und nur leicht gwürzt. Man lässt die Zutaten für sich sprechen und serviert allenfalls eine Sauce oder einen Dipp, um dem Ganzen einen weiteren Dreh zu geben. Hier zum Beispiel gab es ein Salz mit dem Geschmack von grünem Tee zum Rindsentrecôte.

Natürlich ist das Ganze aber auch nicht ganz billig. Ein Menü kostet zwischen 70 und 120 Franken, Dessert und Getränke ausgenommen. Dafür bekommt man dann aber auch drei bis vier Gänge und ist danach mehr als gut satt.

 (... aber ich wäre ja nicht ich, wenn ein Nachtisch nicht dennoch reingepasst hätte ...)

Sonntag, 16. September 2012

Essen für Kranke: Porridge






















Ich bin ein Kopfweh-Mensch. Egal ob ich zu viel Sonne abbekomme, zu wenig Wasser trinke oder zu lange vor dem Computer sitze - mein Körper scheint auf Herausforderungen aller Art mit Schädeldröhnen zu reagieren. Manchmal wird es dann so schlimm, dass ich kaum aus dem Bett komme, geschweige denn aus dem Haus, um beispielsweise einkaufen zu gehen. So kommt zum Kopfweh dann meist auch noch nagender Hunger, was doppelt unfair ist und mich regelmässig dazu bringt, mich selbst zu bemitleiden.

Letzte Woche war es dann mal wieder so weit. Und weil ich wirklich nichts mehr im Haus hatte ausser Milch, Müesli und einem abgelaufenen Joghurt (welches nicht weiter verwendet wurde), griff ich verzweifelt zum Labtop und googelte nach dem richtigen Mengenverhältnis für Porridge.

Gefunden habe ich es - und seither schon ungefähr 10 Mal nachgekocht. Mein neues Lieblings-Frühstück!

Rezept:

40 g Haferflocken
200 ml Milch
1 Prise Salz
1-2 TL Butter, in Flöckchen
Honig zum Süssen

Wer will: Gehackte Baumnüsse und Bananenscheibchen zum Garnieren

1.) Haferflocken und Milch in einem kleinen Topf aufkochen. Hitze reduzieren, Salz zugeben und während 10 bis 15 Minuten unter gelegentlichem Umrühren einkochen lassen.

2.) Porridge in Schälchen geben, Butterflöckchen und Honig drüber geben und (wer mag) mit Nüssen und Bananen garnieren.

Dienstag, 11. September 2012

Herbstfarben

Es wird Herbst auf dem Teller. Zumindest farblich.

Freitag, 7. September 2012

Saccu vacanti nun pò stari a'gritta (6): Panelle

Panelle sind ein sehr beliebter Streetfood-Snack aus der Region um Palermo - man isst sie entweder pur, nur mit etwas Zitronensaft beträufelt, oder als Sandwich eingeklemmt zwischen ein weiches Brötchen (Pane e Panelle).
 
Sie bestehen eigentlich nur aus Kichererbsenmehl, das mit Wasser zu einer zähen Paste angerührt und anschliessend frittiert wird. Je nach Vorliebe macht der Koch sie unterschiedlich dünn, so dass sie mal mehr an Chips, mal mehr an Frittata erinnern.

Kichererbsen an sich sind ausserdem ein sehr wichtiger Bestandteil der sizilianischen Küche. Folgende - zugegeben grausame - Anekdote habe ich dazu gefunden:
 
"Kichererbsen spielen in der sizilianischen Geschichte eine wichtige Rolle. 1282 entlud sich der Hass gegen die französischen Besatzer und deren hohe Steuern in der berühmt-berüchtigten "Sizilianischen Vesper". Fast alle auf Sizilien befindlichen Franzosen wurden massakriert. Identifiziert hatte man sie aufgrund ihres Unvermögens, das Wort ciciri korrekt auszusprechen - im sizilianischen Dialekt heisst das Kichererbsen."
 
(Quelle: Clarissa Hyman. Sizilien - Cucina e Passione)
 
Rezept:
 
6 dl Wasser
250 g Kichererbsenmehl
0,5 TL Salz
1 Handvoll Petersilie
 
Olivenöl zum Frittieren
 
Zitronensaft
 
1.) Das Wasser in einem grossen Topf erhitzen und langsam das Mehl hineinsieben, dabei ständig rühren - es sollten sich keine Klümpchen bilden. Die Petersilie hacken und zusammen mit dem Salz zu der Mischung geben.
 
2.) So lange köcheln, bis die Masse sich vom Topfrand löst. Anschliessend auf ein grosses Holzbrett geben, gleichmässig verstreichen und auskühlen lassen.
 
3.) Die so entstandene Paste in Dreiecke schneiden und in Olivenöl goldbraun frittieren. Mit Küchenpapier abtupfen, mit Zitronensaft beträufeln und noch warm geniessen.

Montag, 27. August 2012

Passionsfrucht-Sirup

Seit einem geschlagenen Jahr befindet sich das tibits-Kochbuch nun schon in meinem Besitz, doch die Male, die ich es getestet habe, kann ich an einer Hand abzählen. Schade, denn die Rezepte hören sich allesamt extrem lecker an. Daher habe ich mir jetzt vorgenommen, wieder öfters in das Buch zu schauen.
 
Den Anfang mache ich mit diesem Passionsfrucht-Sirup. Sehr frisch, leicht säuerlich und perfekt an heissen Sommertagen. Und erst noch leicht zu machen.

Rezept:
22 Passionsfrüchte
160 g Zucker
1 Zitrone

1.) Die Passionsfrüchte aufschneiden und das Fruchtfleisch in einen grossen Topf geben. Die Zitrone auspressen und den Saft sowie etwas Zitronenabrieb und den Zucker untermischen. Aufkochen und danach für etwa 3 Minuten köcheln lassen.

2.) Vom Herd nehmen und kurz auskühlen lassen. Dann durch ein feines Sieb streichen und in Flaschen abfüllen. Schmeckt am besten gemischt mit eiskaltem Mineralwasser!


Quelle: Anna Staiger Eichenberger, Annette Gröbly: tibits at home. AT Verlag.

Dienstag, 7. August 2012

Was guckst du?!





















Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich habe mich bisher immer ein wenig davor gesträubt, Fisch als Ganzes zu kochen. So rein geschmackstechnisch gibt es zwar nichts Besseres, aber so lange der Fisch noch roh ist, finde ich das irgendwie...schauderhaft...ihr wisst schon, wenn man den Fisch anguckt und er zurückguckt, als wollte er sagen "Was guckst du?!" oder "Finger weg von meinen Schuppen!" oder "Gleich hau' ich dir ne Flosse um die Ohren, du Säugetier!"

Und diese Dorade schaut doch irgendwie ganz besonders grimmig, findet ihr nicht? Sie hat sogar eine gerunzelte Stirn...







































Genützt hat es ihr aber auch nicht viel, das arme Ding wurde ausgenommen, geschuppt, mit Kräutern vollgestopft und danach in die Pfanne gehauen. Wenigstens durfte sie noch kurz im Weisswein baden, und das ist ja immerhin etwas....

Rezept für gefüllte Dorade mit Safran und Tomaten (die Mengenangaben sind pro Person):

1 Dorade, geschuppt und ausgenommen
1 kleine Zwiebel
1 Handvoll gehackter Kräuter (z.B. Petersilie, Basilikum, Thymian ect.)
1 Spritzer Zitronensaft 
1 kleines Glas Weisswein
1 Briefchen Safranpulver
1 Tomate
Salz, Pfeffer, Peperoncino
1-2 Lorbeerblätter
Olivenöl

1.) Die Dorade kurz waschen und trockentupfen. Zwiebel und Kräuter hacken und mit etwas Olivenöl, Salz und einem Spritzer Zitronensaft vermischen. Die Dorade mit der Mischung füllen, dabei etwa 1 EL übrig lassen.

2.) Den Fisch in einer grossen Bratpfanne auf beiden Seiten kurz anbraten. Währenddessen die Tomate überbrühen, die Haut abziehen sowie die Kerne entfernen und das Fleisch anschliessend würfeln.

3.) Die Hitze reduzieren, die restliche Kräutermischung in die Bratpfanne geben und kurz dünsten. Mit Weisswein ablöschen. Den Safran, die gehackte Tomate und die Lorbeerblätter zugeben und gut würzen - Salz und Pfeffer reichen, wer's gerne schärfer mag, nimmt noch etwas Peperoncino.

4.) Den Fisch für etwa 10 Minuten zugedeckt köcheln lassen, in der Hälfte der Zeit wenden. Wenn die Flüssigkeit allzu sehr einzieht, noch etwas Wasser zugeben.


Guckst du...n'Guten!

Samstag, 28. Juli 2012

Inspiration: Nachttische





















































Nachttische. Nachttische und ich. Eine schwierige Kombination, habe ich doch in meinem Leben noch nie einen solchen Nachttisch besessen und die Sachen, die ich vor dem Zubettgehen brauchte,  einfach immer neben mir auf den Boden gelegt. Auch keine Lösung, zugegeben, aber irgendwie waren mir diese kleinen Möbelchen einfach ein Graus, so zwei Gleiche auf je einer Seite des Bettes, passend zum Bettgestell und immer irgendwie leblos und spiessig und blöd...brrr, schauderhaft...

Diese kleinen Inspirationen hier sind jedoch von einem ganz anderen Kaliber. Alltagsgegenstände, die eine neue Funktion erhalten, ein altes Tischlein, shabby chic und abgewetzt, oder eine geschliffene Lattenkiste mit ein paar Blümchen und Döschen obendrauf.
 
Ja, damit könnte ich mich anfreunden...so was könnte ich unter Umständen auch haben wollen...

Was meint ihr dazu?

Quellen:

Bild 1: Sköna Hem

Bild 2: Design Ties 

Bild 3: Cupcakes and Cashmere

Bild 4: Buk & Nola

Bild 5: Styleseeking Zurich

Dienstag, 24. Juli 2012

Darauf ein Sektchen!

Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut der Mensch im Verdrängen ist; zum Beispiel im Verdrängen der Tatsache, dass der Schuhschrank eigentlich aus allen Nähten platzt oder dass man die Hälfte der Kleider, die man mal in einem Anflug von Euphorie und/oder Selbstmitleid gekauft hat, ja sowieso nicht mehr anzieht. Oder ganz allgemein, wie viel Zeugs man so über die Jahre angesammelt hat.

Am Tag des Umzuges kommt dann die grosse Abrechnung: Was, das alles soll in meine neue Wohnung? Und, oh, diesen Kerzenständer habe ich auch noch? Und, oh Mist, ich dachte, diese Kiste im Keller hätte ich längst weggeschmissen...

So herrscht in den ersten Tagen am neuen Ort meist unheilbares Chaos und man denkt, dass man dort seines Lebens nicht mehr froh wird. Und dann, plötzlich, hat doch alles sein Plätzchen gefunden, ist verstaut oder zur Not im Keller eingelagert.

Genau dann ist es Zeit für ein Gläschen Sekt. Oder in meinem Fall gleich ein ganzes Sektfrühstück.
























Mangels Sektgläsern noch in unstandesgemässen Wassergläsern. Aber das ändert sich auch noch...

Donnerstag, 12. Juli 2012

Schnelles Crevetten-Curry


Liebe Leute!

Momentan brummt mir grad der Schädel, fliegen die Stunden, prallen Ideen gegen Hindernisse. Der Sommer ist kein unbeschwerter für mich, sondern vielmehr mit Stress und unliebsamen Aufgaben verbunden. Darum bleibt für's Kochen auch nicht viel Zeit und es gibt hier nur die Schnell-Variante des thailändischen Crevetten-Currys. Will heissen: Mit grüner Fertigpaste und vorgekochten Crevetten.

Schmeckt aber trotzdem - vor allem, weil die Okras die Sauce herrlich cremig machen, genau so wie ich es mag. Wer die leicht schleimigen "Ladyfingers" eher nicht so gut findet, blanchiert sie vorher einfach kurz in Essigwasser.

Einen Lichtblick gibt es allerdings doch noch zu erwähnen: Nächste Woche ziehe ich in meine neue Wohnung! Einrichtungs- und DIY-Ideen habe ich zuhauf, ich hoffe, ich werde bald Zeit finden, sie mit euch zu teilen...

Bis dahin, geniesst den Sommer!

Eure Vanessa


Rezept:

1 Zwiebel
3 EL grüne Currypaste
400 g Okra
300 g Thai-Spargel
500 ml Kokosmilch
100 ml Wasser
1 EL Fischsauce
0,5 Limette
2 TL brauner Zucker
2 Handvoll Blattspinat
Crevetten nach Lust und Laune
Öl zum Dünsten

1.) Das Gemüse waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Okra bei Bedarf in Essigwasser kurz blanchieren (siehe oben).

2.) Zwiebel hacken und mit etwas Öl in einer grossen Pfanne oder im Wok andünsten. Dann das Gemüse sowie die Currypaste zugeben und kurz mitdünsten, mit dem Wasser ablöschen und anschliessend die Kokosmilch unterrühren.

3.) Die Schale der halben Limette abreiben, den Saft auspressen und zusammen mit dem Zucker und der Fischsauce unter die Currymischung ziehen. Das Ganze etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse weich und die Sauce eingedickt ist. Dann, erst kurz vor dem Servieren, die (bereits gekochten!) Crevetten und den Blattspinat zugeben und kurz erwärmen. Fertig...

Sonntag, 1. Juli 2012

Büchersonntag

Die liebe Corrisande hat eine wunderbare Initiative ins Leben gerufen - den Büchersonntag. Ihrer Liebe für im Bett verbrachter Sonntage geschuldet, nur mit einem guten Buch und einer Tasse Tee und vielleicht, aber auch nur vielleicht einem Stück Kuchen.


Die Frage, die Corrisande an diesem Sonntag stellt, ist die nach dem Anfang. Dem Buchanfang, an den man sich immer erinnern wird, weil er so toll war, so berührt oder neugierig gemacht hat oder auch einfach nur zum Schmunzeln gebracht hat. Bei mir war das der Anfang von Oe Kenzaburos "Eine persönliche Erfahrung", in dem der Protagonist mit der Geburt seines schwer behinderten Kindes konfrontiert wird. Ein Buch, das - vielleicht gerade weil es autobiographisch angehaucht ist - so aufwühlend ist, dass es zu lesen schon beinahe eine Qual darstellt.

Ich weiss noch, wie ich damals nach dem ersten Satz inne halten musste und dachte: "Was für ein Wahnsinnsanfang!" Und gerade weil das so war, will ich den Satz hier nicht wiedergeben, denn jeder sollte ihn für sich selbst entdecken und ihn auf sich wirken lassen. In Ruhe und mit Musse.

Stattdessen habe ich einen Text des Autors herausgesucht, den ich hier mit euch teilen möchte. Lest ihn und ihr habt eine Ahnung davon, was euch im Buch erwartet.

Viel Spass dabei.

Kirschenausbeute

Regen...es tropft aus dem Blätterdach, der Himmel ist grau und trüb, genau wie meine Stimmung...eine Freundin meinte letztens, dass man in der Schweiz für jeden Sonnentag mit zwei Tagen Regenwetter bestraft wird...so langsam bin ich geneigt ihr zu glauben.

Und es ist ja nicht nur der Regen! Mitten in die schönste Kirschenblüte platzte im Frühling der Hagel, kam der Frost, dann nochmals der Hagel und zum Schluss der Sturm, so dass jedes Kirschlein, das sich noch verzweifelt am Baum hielt, hinweg gefegt wurde.


Jetzt tragen die zwei Bäume im elterlichen Garten gerade mal 10 Kirschen, von denen etwa 5 so weit oben hängen, dass sie sich nicht pflücken lassen. Ein Trauerspiel.

Was also tun mit der mageren Ausbeute? In einen Smoothie mixen? Zu schade. Einen Kuchen daraus machen? Zu wenige. Als Garnitur auf einem Mini-Dessert verwenden? Schon eher.
















Also eine Crème aus Frischkäse und Joghurt zusammengerührt, die Kirschen mit Zimt, Zucker und einer Nelke aufgekocht und in einer Pfanne ein paar Mandelsplitter angeröstet. Biskuits zerstossen und mit ein wenig Butter und den Splittern vermischt. In Gläser gefüllt, Crème darauf getan und mit den ausgekühlten Kirschen verziert.

Ein kleiner Lichtblick an diesem grauen Tag.


Mehr Sonntagssüsse - ob traurige oder fröhliche - gibt es hier. Habt ein schönes Restwochenende!

Sonntag, 24. Juni 2012

Polenta-Kuchen mit Limette und Himbeeren






















Schon lange geistert mir der Polenta-Kuchen im Kopf herum. Vor Jahren mal in einem englischen Kochbuch gesehen, dann aber nie den Mumm gehabt, in auszuprobieren; Polenta und Kuchen und süss, kann das überhaupt gut gehen?

Nachdem ich nun aber verschiedentlich auf süsse Rezepte mit Mais gestossen bin (unter anderen hier und hier), wollte ich auch endlich einen Versuch wagen. Also Backbuch hervorgekramt (Fresh Baked von Louise Pickford) und mangels einiger Zutaten ein leicht abgewandeltes Rezept nachgebacken.













Das Resultat ist gelungen, obwohl es mir selber etwas zu sehr nach Limette geschmeckt hat. Und ich habe den Fehler gemacht, den Kuchen zu früh anzuschneiden, so dass mir der Mais in der Mitte buchstäblich davon geflossen ist (ich altes Schleckmaul konnte es mal wieder nicht abwarten). Nun hoffe ich aber, dass die Mitte mit dem Abkühlen noch fest wird und die Konsistenz nicht etwa auf einen Fehler im Teig hindeutet...

Ansonsten finde ich toll, dass man beim Essen das leicht Körnige der Polenta schmeckt, das gibt dem Ganzen einen unerwartet rustikalen Dreh.

Fazit: So hundertprozentig überzeugt bin zwar noch nicht, doch ich bleibe weiter dran...welche Erfahrungen habt ihr mit Maiskuchen gemacht? Und was treibt ihr sonst so an diesem Sonntag, der weder sonnig noch regnerisch sein mag...?






















Rezept (vorläufig):
125 g Weissmehl
1,5 TL Backpulver
125 g feine Polenta
175 g brauner Zucker
3 Eier
1,5 Limette
100 ml Sonnenblumenöl
100 ml Milch
1-2 Handvoll Himbeeren

1.) Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben, die Polenta dazu geben und gut mischen. In einer anderen Schüssel Zucker und Eier cremig schlagen und anschliessend unter die Mehlmischung ziehen. Milch und Sonnenblumenöl dazu geben und verrühren.

2.) Die Limetten heiss waschen und abtrocknen. Die Schale abreiben und den Saft auspressen. Beides mit den Himbeeren zum Teig geben und mischen.

3.) Eine Springform von ca. 25 cm Durchmesser einölen und mit Mehl bestäuben. Teig umfüllen und backen bei 180 Grad für 30-35 Minuten. GUT AUSKÜHLEN LASSEN!


Und endlich mal wieder ein Sonntagssüss von meiner Seite!


Sonntag, 17. Juni 2012

Mamas Kartoffelsalat










Wer wie ich eine Mutter hat, die im ganzen Freundeskreis für ihr himmlisches Tiramisù und ihre grandiose Lasagne bekannt ist, der nimmt in der Regel ganz schnell Abstand davon, irgendwelche Rezepte von besagter Mutter nachkochen zu wollen. Das Endergebnis schmeckt nämlich nie ganz so, wie es sollte, selbst wenn man die Anweisungen bis ins kleinste Detail befolgt.

Ich für meinen Teil vermute ja, dass meine Mama mir immer irgendeine Geheimzutat verschweigt, wenn sie ihre Rezepte aufschreibt, was verhindert, dass mein Nachkochen von Erfolg gekrönt ist (tut sie natürlich nicht, aber irgendwie muss man sich die eigenen Kochkünste ja schönreden)!

Bei diesem Kartoffelsalat mache ich jetzt aber mal eine Ausnahme, weil ich nämlich dabei gewesen bin, als der Salat entstand, und somit bezeugen kann, dass tatsächlich alles mit rechten Dingen zu- und hergegangen ist.

Rezept:
700 g festkochende Kartoffeln
2 süss-saure Äpfel (z. B. Gala)
1 Bund Radieschen  
1 Bund Frühlingszwiebeln
0,5 Liter Bouillon

Für die Sauce:
1 EL Senf  
1 EL Mayonnaise
3 EL Apfelessig
6 EL Sonnenblumenöl
1 Becher (1,8 dl) Halbrahm
Aromat, Pfeffer sowie 1 Bund Schnittlauch

1.) Die Kartoffeln dämpfen, schälen, noch möglichst heiss in Scheiben schneiden und mit einem halben Liter Bouillon begiessen. Mindestens 1 Stunde ziehen lassen.

2.) Die ungeschälten Äpfel waschen, das Kerngehäuse entfernen, zuerst in Spalten und dann in Scheiben schneiden. Die Radieschen und Frühlingszwiebeln in Rädchen schneiden. Die Zutaten für die Sauce mischen und mit den Gewürzen und dem Schnittlauch (in Röllchen geschnitten) abschmecken.

3.) Die gesamte Bouillon weggiessen (dabei aufsammeln), die Kartoffeln und die übrigen Zutaten mit der Sauce begiessen, alles vermengen. Falls die Sauce zu wenig flüssig ist, etwas aufgefangene Bouillon dazugeben, fertig. Den Salat möglichst noch etwas warm als Beilage zu Grilladen oder Schübling geniessen.

PS: Dieses Rezept hat es übrigens schon in die hiesige Lokalzeitung geschafft, was dazu führt, dass uns manchmal wildfremde Menschen auf den Salat ansprechen. Das nur so zur Unterstützung meiner obigen Ausführungen...

Samstag, 9. Juni 2012

Saccu vacanti nun pò stari a'gritta (5): Caponata

Von Lissabon nach Sizilien. Manch einen mag dieser Sprung überraschen, doch bei näherem Hinsehen ist er eigentlich gar nicht so gross, wie man denken könnte. Denn schon beim Schreiben meiner letzten Posts ist mir aufgefallen, dass es zwischen den beiden einige Ähnlichkeiten gibt: Der Baustil, der Einfluss verschiedenster Kulturen, das mediterrane Flair, die eher zurückhaltenden Art Fremden gegenüber ... kein Wunder, dass ich mich immer wieder ein bisschen an meine zweite Heimat erinnert fühlte!

















Doch es gibt auch noch einen anderen Grund, warum mir das sizilianische Essen seit Lissabon wieder im Kopf herumspukt: Ein kleines italienisches Restaurant namens Casanostra, in einer kleinen und unscheinbaren Strasse mitten im Bairro Alto gelegen. Dort habe ich das erste Mal seit gefühlten zehn Jahren Caponata gegessen (eigentlich sind es bloss zwei Jahre, aber es kommt mir viiiieeel länger vor).

Caponata ist eine sizilianische (oder allgemein italienische? Ich weiss es nicht genau) Spezialität aus süss-saurem Gemüse. Grundsätzlich kann man reinschnibbeln, was einem gefällt, auf jeden Fall aber müssen Auberginen, Zwiebeln und Knoblauch in die Mischung. Auch Stangensellerie, Oliven und Kapern kommen gut, oder Kürbis (habe ich noch nie probiert) und Artischocken (toll!).




























Wenn man davon absieht, dass das Gemüseschneiden einiges an Zeit kostet, ist Caponata herrlich leicht zubereitet. Man kann sie sowohl warm essen als auch kalt, mit ein wenig zusätzlichem Olivenöl als Antipasto oder mit Brot, Käse und kaltem Fleisch als Hauptgang.

Bei mir hat sie jetzt übrigens gerade die beginnende Nachtschicht eingeläutet...

Rezept:
1 Aubergine
1 Zwiebel
2 grosse Knoblauchzehen
1 rote Peperoni
2 Stangen Staudensellerie
1 Handvoll Oliven
1 Handvoll Mandeln, geschält
1 EL Kapern
2 Tomaten
1 EL Zucker
2-3 EL Rotweinessig
1 EL Fenchelgrün
Salz, Pfeffer, Oregano
Olivenöl

















1.) Die Aubergine würfeln, mit Salz bestreuen und für etwa eine halbe Stunde stehen lassen. Die Flüssigkeit abgiessen und die Würfel trockentupfen. Anschliessend in Olivenöl langsam goldbraun anbraten und beiseite stellen.

2.) Knoblauch und Zwiebel grob hacken und in der gleichen Bratpfanne langsam dünsten. Peperoni entkernen und würfeln, Staudensellerie kleinschneiden und beides in die Pfanne geben. Oliven und Mandeln grob hacken und zusammen mit den Kapern unter das Gemüse mischen. Weiterdünsten, bis die Peperoni weich ist.

3.) In der Zwischenzeit die Tomaten überbrühen, die Haut abziehen und die Kerne entfernen. Ebenfalls klein schneiden, in die Pfanne geben und ziehen lassen, bis keine Stückchen mehr sichtbar sind.

4.) Zum Schluss die Aubergine wieder zugeben und alles mit Salz, Pfeffer, Oregano und dem gehackten Fenchelgrün abschmecken. Die Gemüsemischung etwas zur Seite schieben und den Zucker in die Mitte geben. Karamellisieren und mit Essig ablöschen, bevor der Zucker braun wird. Alles mischen und gut durchziehen lassen.

Samstag, 2. Juni 2012

Von trocknem Fisch und feinen Törtchen

Das Essen in Lissabon ... was soll ich dazu sagen? Vielleicht nur so viel: Die Küche ist jetzt nicht unbedingt der Grund, warum man nach Portugal reisen sollte, zumindest, wenn man nicht eine unstillbare Schwäche für Stockfisch hegt. Diese bacalhau genannte Spezialität gibt es dort nämlich an jeder Strassenecke und in jedem Restaurant, zusammen mit ein paar anderen gegrillten Fischen, die dann jeweils mit Reis oder Kartoffeln oder auch mit beidem serviert werden.

Das ist aber auch schon wieder alles. Zugegeben, wir haben nur einmal einen Abstecher in die portugiesische Küche gewagt und vielleicht hatten wir auch einfach Pech. Aber entscheidet selbst:













Ein zähes Rindssteak ersäuft in einer pampigen Senfsauce, in der ein Haufen kalte und labbrige Pommes schwamm. Ein Experiment, das ich bitte nicht wiederholen möchte, weshalb ich mich jetzt auch ganz schnell den schönen Dingen des Lebens zuwende: Den Süssigkeiten.

Hier scheinen die Portugiesen alles richtig zu machen, was sie bei den Hauptgängen verpatzen. Von der perfekten Crème Brulée über den Cheesecake mit frischer Himbeersauce bis hin zu den bekannten und noch ofenwarmen Pastéis de Belém, ohne die probiert zu haben man nicht aus Lissabon abreisen darf.































Diese kleinen Puddingtörtchen bestehen aus Blätterteig sowie einer Crème aus Eigelb, Zucker und Sahne und werden vor dem Essen noch mit Zimt und Puderzucker bestäubt - was wir leider vergessen haben, Schande über uns!

Am sympathischsten finde ich allerdings, dass man diese süsse Leckerei auch ohne falsche Scham zum Frühstück essen darf - und wer so was schon am Morgen serviert, hat bei mir sowieso schon gewonnen!





















Letzte und für mich liebste Entdeckung in diesem Urlaub war allerdings das Sushi-Restaurant Assuka in den Avenidas Novas. Etwas schwer zu finden, weil in einer Seitenstrasse, in die man sich freiwillig nicht unbedingt verirren würde, aber absolut einen Abstecher wert. Superfreundliche Bedienung (geht in Lissabon auch anders), stylisches und trotzdem gemütliches Ambiente und vor allem tolle Sushi - von den klassischen Maki mit Thunfisch über die California Rolls bis hin zu Temaki-Sushi, die aussehen wie kleine kegelförmige Tütchen.




















Insgesamt würde ich Lissabon also ungefähr 3 von 5 Essensternchen verteilen. Wenn man sich vorher gut informiert und gezielt Restaurants ansteuert, die einem empfohlen wurden, kann mach echt gut essen. Einfach auf gut Glück irgendwo reinsitzen - was in Sizilien zum Beispiel hervorragend klappt - geht hier tendenziell in die Hose.