Mittwoch, 23. Oktober 2013

Marroni-Gnocchi mit Salbei und Belper-Knolle






















Marroni gehören zum Herbst wie der Grill zum Sommer. Allerdings bin ich kein Fan von Vermicelles, da ich mir als Kind mal den Magen daran verdorben habe und mir der Gedanke noch heute den Appetit verdirbt. Das liegt aber mehr an der trockenen und für einen Dessert indiskutabel mehligen Konsistenz als am Geschmack. Und so liegt es denn auch auf der Hand, dass ich die Marroni zu etwas verarbeiten muss, was diese Konsistenz ein wenig verbirgt.

Dieses Mal wurden es Marroni-Gnocchi, wobei ich mir lange Zeit die Frage stellte, was für eine Sauce ich denn dazu kochen sollte. Mein erster Gedanke ging zu etwas Voressen-Mässigem, mit Rindfleisch und Rotwein. An sich ja eine tolle Sache, doch wahrscheinlich hätte es das eher zarte Aroma der Gnocchi vollends erschlagen. Ähnliches ging mir bei Tomatensauce durch den Kopf.

Gerettet hat mich dann wie so oft ein Blick ins Internet: Die meisten der dortigen Einträge präsentierten die Gnocchi nämlich nur mit etwas Kräuter- oder Salbeibutter, geriebenem Käse oder einem Schuss Sahne. Und da wiederum kam mir die Belper Knolle in den Sinn, die auch Nicht-Käseliebhaber (so wie ich) gerne mal über ihre Pasta reiben.

Die Belper Knolle kommt (Überraschung!) aus Belp und wurde erfunden von Peter Glauser. Es gibt sie in einer weichen und einer harten Variante, wobei letztere besonders zum Reiben geeignet ist. Umhüllt ist die Käseknolle von einer pfeffrigen Würzmischung, in die sich ein Hauch von Knoblauch schleicht. Ein Erfolgsrezept im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Belper Knolle hat es nicht nur in die Foodblogs der NZZ und des T Magazines der New York Times geschafft, sondern wird mittlerweile auch am renommierten Borough Market in London sowie zahlreichen anderen Orten in Europa verkauft.





















Dazu gab es Rotkraut nach einem Rezept von der berühmtesten Pseudo-Hausfrau der Schweiz - Betty Bossi. Klassisch und ohne grosse Variationen. Aber das soll bei aller Experimentierfreude ja auch mal sein.

Rezept für 4 Personen

Für die Gnocchi:

300 g mehlige Kartoffeln
300 g Marroni, vorgekocht
1 Ei
100 g Mehl
1-2 Prisen Muskatnuss

3 EL Butter
6-8 Salbeiblätter
Belper Knolle zum Reiben

1.) Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in Salzwasser (oder Bouillon) gar kochen. Die Marroni nach Packungsanleitung aufkochen (ca. 5 Minuten). Danach beides durch die grobe Scheibe des Passe-Vite drehen und auskühlen lassen.

2.) Das Ei verklopfen und zugeben, anschliessend das Mehl darüber sieben und mit Muskatnuss würzen. Alles zu einem glatten Teig verkneten.

3.) Mit Hilfe von wenig Mehl Rollen von ca. 2 cm Durchmesser formen und diese anschliessend in kurze Stücke schneiden. In heissem Salzwasser kochen und abschöpfen, sobald die Gnocchi an die Oberfläche steigen.

4.) In einer Pfanne die Butter zergehen lassen und die Gnocchi darin ein paar Minuten anbraten. Gegen Ende die Salbeiblätter zugeben und kurz ziehen lassen. Vor dem Servieren den Käse drüber reiben.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Ich brauche Vitamine!





























Flammkuchen mit Champignons und Lauch, Salat mit Gurke, Sellerie und Tomaten sowie ein Glas frischer Orangensaft. Ob es mir damit gelingt, die drohende Erkältung auszutricksen? Tut euer Werk, ihr Vitamine!!!

Dienstag, 8. Oktober 2013

Boeuf Stroganoff






















Vor einiger Zeit habe ich schon einmal einen Post mit dem Titel "Boeuf Stroganoff" begonnen. Dann bin ich aus Versehen auf den Delete-Button gekommen, und zack - war der Post weg! Dumm nur, dass ich Stroganoff meist nach Gefühl koche und das genaue Rezept einzig und alleine im Blog gespeichert hatte. Das machte mich so wütend, dass ich das Gericht seither nicht mehr angerührt habe.

Bis gestern, als mich auf einmal die schier unglaubliche Lust auf Rindsfilet in säuerlich-würziger Sauce überkam, mit frischen Champignons, Gürkchen und Dill, gewürzt mit einer Spur Senf und ordentlich Paprika. Zusammen mit einem Gläschen Rotwein passt das doch auch ganz gut in diese Jahreszeit, oder?

Rezept (für 2 Personen):
350 - 400 g Rindsfilet, in Streifen geschnitten
5-6 Riesenchampignons
3-4 Essiggurken
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Tomatenpüree
2 dl Bouillon
5 EL Crème fraîche
1 EL Senf
1 TL mildes Paprikapulver
1 Prise Cayennepfeffer
2 Zweige Dill

Rotwein zum Ablöschen

Öl und Butter zum Anbraten

1.) Champignons waschen und die Stiele entfernen, dann in der Mitte halbieren und die Hälften in Scheibchen schneiden. Die Dillspitzen von den Stängeln zupfen und hacken. Die Gürkchen in Scheiben schneiden und alles separat zur Seite stellen.

2.) Die Zwiebel schälen und hacken, die Knoblauchzehe schälen und auspressen. Dann beides in wenig Öl anschwitzen. Cayennepfeffer und Paprika zugeben und mitdünsten. Dann das Tomatenpüree unterrühren und alles mit einem kräftigen Schuss Rotwein ablöschen und kurz einziehen lassen.

3.) Bouillon zugeben und die Créme fraîche sowie den Senf einrühren. Den Dill untermischen, dann die Pilze zugeben und während ein paar Minuten weich kochen. Gegen Ende der Kochzeit die Gürkchen zugeben.

4.) Zum Schluss in einer separaten Pfanne das Rindsfilet in einer Mischung aus Butter und Öl anbraten. Wichtig: Die Pfanne muss richtig heiss sein und das Fleisch sollte beidseitig nur kurz angebraten werden. Erst ganz am Schluss wird noch mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt und das Fleisch zur Sauce gegeben.

5.) Mit etwas gehacktem Dill garnieren und mit Reis servieren.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Mini Meat Pies mit kreolischer Mayonnaise






















Eieieieiei, was ist mein letzter Post schon wieder lange her, das geht ja wohl gar nicht! Asche auf mein Haupt! Sage ich, und erspare euch jetzt das Bla Bla darüber, wie wahnsinnig beschäftigt ich gerade bin und wie viele Salate und schnelle Pastagerichte ich derzeit so verzehre. Stattdessen komme ich direkt zum Rezept: Kleine Fleischküchlein mit selbstgemachter Mayo.

Beides stammt aus dem Buch "Creole" von Babette de Rozières, das sich schon seit Längerem in meinem Besitz befindet. Ich hatte es mir zugelegt, weil mich die kreolische Küche interessierte. Ein Hauch von Exotik, so stellte ich mir vor, Rezepte für scharfe Currys, für Kokosdesserts und würzige Fischspeisen, abgeschmeckt mit diesem gewissen Etwas, das einen von weissen Sandstränden, Palmen und feurigen Männern ... äh, ich meine natürlich Chillis ... träumen lässt.

Als ich das Buch dann allerdings in Händen hielt, war ich ein ganz kleines Bisschen enttäuscht. Die ungewohnten Gewürze, die ich mir erhoffte, entpuppten sich zu einem Grossteil als Koriander und Chilli oder Cayennepfeffer - Pülverchen, die schon seit Langem ihren festen Platz in meinem Küchenschrank haben. Nicht gerade das Ausmass an Exotik, das ich mir vorstellte!






















Mittlerweile habe ich mich etwas mit dem Wälzer - immerhin knapp 360 Seiten stark! - versöhnt, vor allem, weil ich das Kapitel über die Saucen vertiefte, die einige der eher schlichten Gerichte aufpeppen. Ausserdem fiel mir bei genauerem Hinsehen auf, dass de Rozières bei einigen Rezepten spezielle Gewürzmischungen wie Quatre épices (Pfeffer, Muskatnuss, Zimt und Ingwer) oder Graines à roussir (Bockshornklee, Kreuzkümmel und Senfsamen) verwendet. Darauf folgte allerdings schon der nächste Dämpfer: Zwar werden im Glossar die Zutaten genannt, doch fehlen die genauen Mengenangaben oder Mischverhältnisse.

Beim vorliegenden Rezept liegt der Reiz in der Kombination aus dem eigentlichen Gericht und der Sauce. Die Mayo schmeckt durch den Limettensaft leicht säuerlich und wirkt so viel frischer als diejenige aus dem Supermarkt. Sie ist ausserdem flüssiger, was den Eindruck noch verstärkt. Ein schöner Partysnack oder mit ein wenig Salat ein leichtes Abendessen.


Rezept für 8 Stück

Für die Mini Meat Pies:

250 g Rindshackfleisch
3 Frühlingszwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 kleines Bund glatte Petersilie
2 Prisen Chillipulver
Salz, Pfeffer
Sonnenblumenöl

1 Rolle Blätterteig (ich habe eine mit 32 cm Durchmesser verwendet, hatte aber am Ende noch Füllung übrig; nächstes Mal würde ich also eine grössere Rolle verwenden)

1 Ei
1 EL Sahne

1.) Frühlingszwiebeln und Knoblauch schälen und hacken. Petersilie waschen und ebenfalls hacken. Alles in eine grosse Bratpfanne geben, Chillipulver darüber streuen und für 2 Minuten leicht anbraten.

2.) Das Fleisch dazu geben und ein paar Minuten weiterbraten, bis alles gleichmässig gar ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen.

3.) Das Ei trennen. Den Blätterteig ausrollen und mit einer Tasse (ca. 6 cm Durchmesser) Scheiben ausstechen. Je 1 EL der Füllung auf die Hälfte der Scheiben geben. Den Rand mit Eiweiss bestreichen und mit der anderen Hälfte der Scheiben zudecken.

4.) Den Rand der Pies mit einer Gabel eindrücken. Das Eigelb und die Sahne mischen und anschliessend die Küchlein mit der Mischung bestreichen. Backen bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen (ca. 15 bis 20 Minuten).






















Für die Mayonnaise:

1 Eigelb
0,5 EL Honigsenf (süsslich-scharf)
0,5 EL normaler Senf (mild)
250 ml Olivenöl
0,5 Orange (Saft)
1 Limette (Saft)
1 Prise Chillipulver
1 Prise Knoblauchpulver
Salz, Pfeffer

Koriander zum Garnieren

1.) Eigelb und Senf in einer kleinen Schüssel vermischen. Das Olivenöl erst tropfenweise, dann in grösseren Portionen beigeben und stetig verrühren - ich habe den elektrischen Mixer auf die kleinste Stufe eingestellt.

2.) Ist die Masse dick und cremig, die halbe Orange und die Limette auspressen und den Saft zur Mayo geben. Mit Chilli- und Knoblauchpulver, Salz und Pfeffer abschmecken. Ein paar Korianderblätter waschen, hacken und die Mayonnaise damit garnieren.