Sonntag, 6. April 2014

App Love: WWF Ratgeber

Manchmal finde ich die Sache mit der Ernährung ziemlich kompliziert. Einerseits bin ich vernarrt in gutes Essen und würde dafür so einiges tun. Andererseits versuche ich auch, mich einigermassen gesund zu ernähren, nicht allzu viel Fleisch zu essen und vor allem saisonale Produkte zu verwenden. Was nicht selten Punkt 1 entgegen steht oder daran scheitert, dass ich gar nicht weiss, welche Gemüsesorten wann gegessen werden dürfen oder welche Fische eher auf den Index als auf den Teller gehören.

Da kommt mir nun eine vor Kurzem entdeckte App entgegen: Ein Ratgeber von WWF, der neben einem Kapitel zur Energie und zum Footprint auch eines über Ernährung enthält. Dieses wiederum besteht aus Rezepten, einem Restaurantführer, einer Liste mit Lebensmittellabels und zwei Listen über Fische und Meeresfrüchte sowie über Früchte und Gemüse. Klar, dass da eher die Praktikabilität im Vordergrund steht, obwohl der Ratgeber auch schön gemacht ist und die Rezepte durchaus hübsch (und hauptsächlich von Saisonküche) bebildert sind.


Werfen wir nun zunächst einen Blick auf die Gemüseliste. Die Lebensmittel dort sind alphabetisch geordnet, doch man kann auch gezielt nach einzelnen Dingen suchen. Klickt man ein Lebensmittel an, wird einem gezeigt, wann es Saison hat und welche Rezepte sich damit machen lassen. Natürlich funktioniert es aber auch umgekehrt: Man öffnet die Rezepte und schaut, was sich zum aktuellen Zeitpunkt gerade mit saisonalen Zutaten machen lässt.

Das allerdings ist für mich auch ein kleiner Kritikpunkt: Da die Rezepte nur in Frühling, Sommer, Herbst und Winter eingeteilt sind, scheint die Suche so herum relativ ungenau. Zum Beispiel wird mir, wenn ich die Funktion auf diese Weise verwende, bereits ein Rezept für einen Erdbeerkuchen angezeigt. Klicke ich aber in der Lebensmittelliste die Erdbeere an, wird mir - natürlich zu Recht - gemeldet, dass diese erst im Juni Saison hat. Etwas widersprüchlich und wohl nicht so ganz im Sinne. des Erfinders.



Die Rezepte selbst sind einfach, logisch erklärt und wenn ich richtig geschaut habe, rein vegetarisch. Obwohl auch zum Thema Fisch eine grosse Liste vorhanden ist, gibt es keine entsprechenden Serviervorschläge. Was irgendwie den Eindruck macht, als sollte man besser die Finger davon lassen, auch wenn der Fisch auf der Liste als unbedenklich eingestuft wird. Mein zweiter Kritikpunkt an der App.

Die Fischliste wiederum ist in die Kategorien "empfehlenswert", "akzeptabel", "nicht empfehlenswert" und "Hände weg" eingeteilt sowie innerhalb dieser Kategorien alphabetisch geordnet. Die Liste lässt sich ähnlich wie die Gemüseliste durchscrollen oder nach einzelnen Fischen durchsuchen. Klickt man einen Fisch an, erfährt man Wissenswertes zum Bestand, den Fangmethoden oder den gesetzlichen Bestimmungen. Relevant ist das natürlich vor allem bei denjenigen, die man nicht essen sollte - denn wenn man weiss, warum das so ist, fällt einem der
Verzicht auch um Einiges leichter.


Insgesamt finde ich die App - abgesehen von den beiden genannten Kritikpunkten - sehr praktikabel und eine gute Hilfe für den täglichen Einkauf. Wer vegetarische Gerichte mag, findet zudem saisonale Inspiration und leckere Rezepte; die Gnocchi mit Cicorino Rosso haben mir jedenfalls vorzüglich geschmeckt.


WWF Ratgeber
Kompatibel mit: Kompatibel mit iPhone, iPad und iPod touch. Erfordert iOS 6.0 oder neuer. Die Android-Version benötigt 3.0 oder neuer.
Kosten: Gratis.
Bewertung (max. 5): @@@@

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