Sonntag, 22. April 2012

Frühstück


Seit einiger Zeit schon beschäftigt mich die Frage, ob es in der Schweiz eine richtige Frühstückskultur gibt. Vor ein paar Jahren hätte ich dies klar mit Ja beantwortet, hatte doch der sonntägliche Brunch in unserer Familie Tradition. Seit ich allerdings ein Jahr in Hamburg studiert habe, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Dort nämlich kann man auch wunderbar auswärts frühstücken, zum Beispiel bei Knuth in Altona, bei Unter den Linden in der Schanze oder im Café du Passage in Winterhude. Dort gibt es alles von hausgemachten Brötchen bis hin zu Fleisch, Käse, Fisch, Omeletts, Eier, Milchshakes, Kuchen, Pancakes, Milchreis oder Joghurt.

Auf der Karte hiesiger Restaurants findet man unter Frühstück hingegen oftmals kaum mehr als das typische Gipfeli mit Confi oder wenn's hochkommt noch ein Birchermüesli. Und wenn man Pech hat, ist die ganze Chose um 12 Uhr dann auch schon wieder vorbei.

Kann das wirklich sein? Gibt es hier wirklich nicht dieses tolle "Lass uns am Sonntag zum Brunch treffen" oder "Starten wir ins Wochenende mit einem Frühstück im Café Paris"?

Oder kenne ich vielleicht einfach nur nicht die richtigen Orte...?

Was meint ihr? Wo frühstückt ihr am liebsten?

(Eine kleine Liste mit Cafés, die ich in dieser Hinsicht bald mal ausprobieren möchte, habe ich schon; darauf stehen unter anderem das Bohemia in Zürich und das Maison Blunt, ebenfalls in Zürich.)

Mittwoch, 18. April 2012

Sushi mit Lachs und Bärlauch-Philadelphia




















Ich liebe Sushi, seit ich im Alter von zehn Jahren das erste Mal ein japanisches Restaurant betreten habe. Nur schade, dass die ollen Dinger in der Schweiz so teuer sind und man auch - anders als in Deutschland - kaum ein Restaurant findet, das sich nur dem Sushi verschrieben hat. Das würde die Sache ja erheblich vereinfachen...

Was ist also die Lösung für dieses Dilemma? Selber machen, natürlich. Und das ist auch gar nicht so schwer, vorausgesetzt, man hat die nötigen Zutaten erst einmal beieinander. Für diese frühlingshafte Bärlauch-Variante braucht ihr folgendes:

Rezept:
250 g Sushi-Reis
4 EL Reis-Essig
3-4 Nori-Blätter
150-200 g Lachs
4 EL Philadelphia
1 EL Sahne
3-4 Bärlauch-Blätter
1 Zitrone
Salz, Pfeffer

Bambusmatte zum Rollen (es geht zwar auch ohne, aber es erleichtert das Arbeiten)

1.) Den Reis nach Packungsanleitung kochen. Essig untermischen und vollständig auskühlen lassen.

2.) Bärlauch waschen, trocken tupfen und fein hacken. Mit Philadelphia und Sahne sowie ganz wenig Zitronenabrieb mischen. Würzen mit Salz und Pfeffer nach Geschmack.

3.) Den Reis in einer dünnen Schicht auf den Nori-Blättern verteilen, dabei am oberen und unteren Ende ca. 1 cm freilassen. Dann den Lachs darauf anrichten und mit ein wenig Zitronensaft beträufeln. Die Philadelphia-Mischung darüber verteilen und mit Hilfe der Bambusmatte vorsichtig einrollen. Die Enden mit ein wenig Wasser festkleben.

4.) Die Rollen mit einem scharfen Messer in Häppchen schneiden, das Messer dabei zwischendurch abwischen und mit ein wenig Wasser befeuchten. Die einzelnen Sushi in etwas Sojasauce dippen und geniessen.

PS: Die obigen Zutaten ergeben ca. 3 grosse Rollen. Bevorzugt man mundgerechtere Stücke, kann man die Nori auch einfach in der Mitte zerschneiden und entsprechend weniger Belag auftun.

PPS: Unbedingt darauf achten, dass der Fisch am selben Tag erst reingekommen ist! Gibt es keinen Frischen, lieber Geräucherten verwenden - der ist dann zwar vom Geschmack her intensiver und hat die Tendenz, den Bärlauch zu überdecken, aber dafür muss man so keine Angst vor Salmonellen haben.

Montag, 16. April 2012

Pendler-Gespräche

Ich höre mir ja liebend gerne die Gespräche fremder Menschen an und als bekennende ÖV-Nutzerin habe ich dazu auch allerlei Gelegenheit. Ein Beispiel aus meinem Pendler-Alltag:

Sitzen zwei Teenagerinnen im Bus, sagt die Eine ganz stolz:
"Du, ich habe am Wochenende gekocht. Gleich zweimal!"
Meint die Andere:
"Ach cool, was gab's denn?"
"Also, beim ersten Mal habe ich versucht, Fleisch anzubraten. Beim zweiten Mal gab's gefüllten Toast. Der wird erst ausgehöhlt, dann wird das Weiche mit ein paar anderen Sachen vermantscht und wieder zurück ins Brot gestopft. Mega lecker!!"

... will noch irgendjemand wissen, womit das Brot genau gefüllt wurde ...? Mir persönlich ist bei der Kombination von labbrigem Toast mit den Worten "matschen" und "stopfen" der Appetit vergangen. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich.

Kommt gut in die neue Woche!

Dienstag, 10. April 2012

Feigen-Walnussbrot











Wie habe ich dieses Osterwochenende genossen! Das erste Mal seit Monaten wieder mehr als bloss anderthalb Tage am Stück frei und endlich Zeit, den Kopf zu lüften und neue Kraft zu sammeln. So Einiges hat sich getan in meinem Leben, was auch der Grund dafür ist, dass ich momentan nicht so viel Zeit fürs Bloggen aufwenden kann, wie ich es gerne würde. Doch gerade letzte Woche haben sich auch einige Dinge geklärt, so dass ich jetzt immerhin weiss, wo ich ab Juli wohnen werde (liebe Leute, ich hoffe, ihr müsst euch nie in Zürich auf Wohnungssuche begeben, das ist echt ein hartes Pflaster!).

So kam es also, dass ich mich dieses Wochenende wieder einmal ohne schlechtes Gewissen in die Küche stellen, die Kochlöffel schwingen und mich nach Herzenslust mit Mehl bekleckern konnte, ohne das Gefühl zu haben, eigentlich ganz woanders sein zu müssen. Ein Luxus.










Geworden ist es für den Anfang dieses Feigen-Walnussbrot, mit Hüttenkäse bestrichen und mit herb-süssem Birnendicksaft garniert. Superlecker direkt aus dem Ofen, allerdings etwas gar schwer zu kauen nach einem Tag an der Luft. Geht es euch mit selbst gebackenem Brot auch immer so? Dass es einfach nie ganz so luftig-locker wird wie wenn ihr es beim Bäcker kauft? Und noch eine generelle Frage: Gehört ihr eigentlich zu den Handknetern oder zu den Maschinenfetischisten?

Ich für meinen Teil zähle mich zu den Ersteren, aber vielleicht ist ja genau das der springende Punkt...wer jedenfalls einen Tipp für den perfekten und auch noch nach zwei Tagen leckeren Brotteig hat, dem bin ich auf ewig dankbar!










Rezept:
250 g Weissmehl
150 g Vollkornmehl
3/4 Tütchen Trockenhefe
1 TL Salz
2,5 dl warmes Wasser
1-2 TL Birnendicksaft
80 g Walnusskerne
3-4 Feigen, getrocknet

Sonnenblumenöl zum Bestreichen

1.) Die Feigen in Stücke schneiden, die Walnusskerne grob hacken und in einer Pfanne kurz rösten, bis sie zu duften beginnen.

2.) In einer Schüssel Mehl, Hefe und Salz gut mischen und von der Mitte her das Wasser einrühren. Den Birnendicksaft zugeben und während mehreren Minuten zu einem Teig kneten. Bei Bedarf mehr Wasser zugeben.

3.) Die Feigen und die Nüsse in den Teig kneten und anschliessend zugedeckt um die Hälfte aufgehen lassen (ca. 1 Stunde). Danach den Teig nochmals kurz durchkneten und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Mit etwas Öl bestreichen, ein Stück Klarsichtfolie locker darüber legen und nochmals für ca. 30 Minuten aufgehen lassen.

4.) Anschliessend backen bei 220 Grad für eine halbe Stunde im vorgeheizten Ofen.


PS: Das Rezept stammt aus diesem Buch, das mir auch schon die leckeren Scones beschert hat. In diesem Fall habe ich  die Zutatenliste und die Zubereitung wieder ein wenig variiert.